Steckbrief des europäischen Braunbären
Bären haben einen stämmigen Körper. Ein spezifisches Merkmal ist der muskulöse Buckel auf den Schultern, der den Vorderbeinen zusätzliche Kraft verleiht. Der Kopf ist massiv, die rundlichen Ohren stehen seitlich vom Kopf ab und die Augen sind eher klein. Die längliche Schnauze ist mit beweglichen Lippen ausgestattet.
Die Beine des Bären sind lang und kräftig. Bärentatzen weisen eine Länge von ungefähr 16 cm (Vordertatzen) und 26 cm (Hintertatzen auf. Je fünf etwa 8 cm lange Krallen, die der Bär nicht einziehen kann, ermöglichen es ihm, auf Bäume zu klettern und nach Nahrung zu graben. Der Bär ist wie der Mensch ein Sohlengänger, d.h. er setzt den Fuß mit der ganzen Sohle auf. Hat es ein Bär eilig, so kann er sich mit bis zu 50 Kilometer pro Stunde fortbewegen. Das Fell ist üblicherweise braun, kann aber Schattierungen von gelb- bis graubraun und beinahe schwarz annehmen. Für den kalten Winter legt sich der Bär ein wärmendes Winterfell zu. Es ist dick und rau.
Nachdem der Jungbär mit ungefähr sechs Monaten seine Milchzähne verloren hat, erhält er sein bleibendes Gebiss: 42 Zähne (drei Schneide-, einen Eck-, vier Vorbacken- und zwei Oberkiefer-, respektive drei Unterkiefer-Backenzähne). Wie bei vielen Raubtieren sind die Eckzähne vergrößert.
Die Sinne des Bären
Bären haben ein sehr feines Gehör und einen besonders guten Riecher. Sie lassen sich hauptsächlich von ihrem Geruchssinn leiten. Die feine Nase lässt sie die Wahrnehmung von Nahrung auf mehrere Kilometer riechen. Auch mit Artgenossen verständigen sie sich über den Geruch. Bei der Suche nach einer Gefährtin setzen Bärenmännchen vorwiegend ihre Nase ein. Sie bewegen sich häufig schnüffelnd und mit gesenkter Nase durch ihr Streifgebiet. Forschungen haben ergeben, dass sich Bären auch aufgrund von Duftspuren orientieren, die ihnen vom Wind zugetragen werden. den ausgeprägten Geruchssinn verdanken sie ihrer Riechhaut, deren Fläche rund hundertmal größer ist als diejenige des Menschen. Um das geringe Sehvermögen zu kompensieren richten sich Bären oft auf um mit ihrer Nase bessere Informationen zu bekommen. Dies ist keineswegs eine Drohgebärde.
Das Sehvermögen hingegen spielt eine weniger wichtige Rolle. Man kann annehmen, dass Bären in etwa gleich gut sehen wie Menschen.
Neben dem Riech-, Seh- und Hörvermögen verfügt der Braunbär über einen guten Orientierungssinn. Ausgewilderte Bären sind leicht imstande, über viele Kilometer durch unbekanntes Gebiet ihre alte Heimat wiederzufinden. Woran sie sich orientieren, ist allerdings nicht bekannt.