Tag der Autonomie 2014

News 2015

Wasserschutzbauten: Landesrat Schuler besichtigt Baustellen

Zwischen dem Mareiter Bach in der Gemeinde Ratschings und dem Trametschbach in Milland bei Brixen hat Landesrat Schuler gestern (30. März) mit Bevölkerungsschutz-Agenturdirektor Pollinger Baustellen besucht; dabei lobte er die Verwirklichung der teils sehr schwierigen und aufwändigen Arbeiten, mit denen Gefahren in Siedlungsbereichen entschärft werden.

Lokalaugenschein in Milland mit Vorarbeitern und Gemeindevertretern: Landesrat Schuler (2.v.re.) und Bevölkerungsschutzagenturdirektor Pollinger (3.v.re.).

Baustelle am Mareiter Bach in der Gemeinde Ratschings

Das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz hat bereits im Vorjahr am Mareiter Bach in Mareit gearbeitet: Auf rund 250 Metern Länge wurden die bestehenden Querbauwerke abgetragen und das Bachbett um rund 1,30 Meter tiefer gelegt. Die Ufermauern und das neue Bachbett wurden anschließend mit Gurten – bestehend aus Zyklopensteinen mit Beton - gesichert. Durch die Vergrößerung des Abflussquerschnittes soll im Dorfbereich das Risiko einer Überschwemmung und jenes einer Verklausung der Brücken durch Schwemmholz verringert werden.

Um die zweite Engstelle bei der Fußgängerbrücke zu beseitigen, werden derzeit die Arbeiten bachaufwärts auf rund 180 Meter Länge fortgeführt. Die Kosten liegen bei 300.000 Euro.

Die Maßnahmen basieren auf Ergebnissen des von der EU finanzierten Projektes "Integrale Risikoanalyse und Ausarbeitung von Raumentwicklungskonzepten für den Untersuchungsraum Mareit" im Rahmen des Programms Interreg IV-Italien-Österreich.

Durch die Entfernung der Querbauwerke konnte bereits eine ökologische Verbesserung in diesem Abschnitt festgestellt werden, da die Wasserlebewesen keine hohen Hindernisse und Abstürze mehr vorfinden.

Projektant und Bauleiter ist Philipp Walder vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord. Peter Hecher von der Agentur für Bevölkerungsschutz ist für die ökologische Begleitplanung zuständig, für die Ausführung Vorarbeiter Roland Langgartner mit seiner Mannschaft.

Baustelle am Eisack in Gossensaß in der Gemeinde Brenner

Im Rahmen des grenzüberschreitenden Integralen Raumentwicklungskonzeptes IREK wurden ausgewählte Lebensräume des Wipptales südlich und nördlich des Brenners untersucht und an ausgewählten Beispielen Konzepte zum Schutz vor Naturgefahren entwickelt. Unter anderem war auf Südtiroler Gebiet die Hochwassergefährdung der Ortschaft Gossensaß Gegenstand der Untersuchung.

Die Gefahrenzonenkarte zeigt: Bei einem 30-jährlichen Hochwasser können mehrere Gebäude in Gossensaß von Überflutungen durch den Eisack betroffen sein. Deshalb hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung der Agentur für Bevölkerungsschutz vor drei Jahren mit Sicherungsmaßnahmen am Eisack begonnen. Seit kurzem arbeiten Vorarbeiter Otto Gruber und sein Bautrupp unter der Bauleitung von Amtsdirektor Alexander Pramstraller am Hochwasserschutz.

Betroffen ist der bergseitige Bachabschnitt auf einer Länge von rund 160 Metern ab dem Hotel Nußbaumer in Gossensaß bis zur Brennerstaatsstraße auf Höhe der Beinhäuser, wo der Eisack durch ein Rohr unterhalb der Straße auf die andere Seite wechselt. Im Zuge der Arbeiten wird der Eisack großteils auf der orografisch linken Seite in Richtung Staatsstraße aufgeweitet, um mehr Platz für ein eventuelles Hochwasser zu schaffen. Die Arbeiten stellen eine große technische Herausforderung dar, da die Platzverhältnisse sehr beengt sind. Zudem gilt es, den Straßenkörper zu stabilisieren. Als Lösung zur Sicherung der Staatsstraße wurden punktuelle Vernagelungen und das Anbringen von Spritzbeton gewählt. Mit Arbeitsunterbrechungen wegen Schneeschmelze im Frühjahr oder ungünstiger Witterungsverhältnisse im Herbst sollten die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen sein.

Die Kosten für dieses dritte Baulos belaufen sich auf rund 500.000 Euro.

Baustelle am Eisack in den Gemeinden Sterzing und Pfitsch

Es ist dies das sechste Baulos zum Schutz vor Hochwasser von Sterzing und Wiesen. Um die Durchflusskapazität einem hundertjährlichen Hochwasser anzupassen, wird das Bachbett des Eisack aufgeweitet und eingetieft. Betroffen ist der Abschnitt im Stadtbereich von Sterzing und Wiesen unterhalb der Flainser Brücke in der Nähe des Bahnhofs.

Bereits im Vorjahr wurde orographisch links vom Eisack bachaufwärts bis zur Flanser Brücke im bestehenden Damm einen Dichtschirm mit Hilfe von Erdbetonsäulen zu errichten. Gebaut wurde auch eine Stahlbetonmauer zum Flussdamm hin. Im so entstandenen Zwischenbereich entstehen im Rahmen des nächsten Bauloses ein Rad- und ein Fußweg, die durch eine Bepflanzung voneinander abgetrennt werden.

Derzeit werden orografisch links beim Wohnhaus Aukenthaler der Uferschutz und die Anbindung an die Promenade fertig gestellt.

Die Kosten für dieses Baulos belaufen sich auf rund 550.000 Euro. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Philipp Walder verantwortlich, für die Ausführung Vorarbeiter Roland Langgartner mit seiner Mannschaft.

Trametschbach in Milland in der Gemeinde Brixen

Das Risikopotential, das im Ortsteil von Milland vom Trametschbach ausgeht, ist enorm: Bei einem 300-jährlichen Hochwasser könnte ein Gesamtschaden von insgesamt 27 Millionen Euro entstehen.

Derzeit fließt der Trametschbach durch eine Künette durch Milland. Der Gefahrenzonenplan zeigt, dass am Beginn der Künette im oberen Teil des Dorfes durch mittransportiertes Wildholz und Geschiebematerial Verklausungs- und damit Überschwemmungsgefahr besteht.

Um diese Gefahr einzudämmen, hat Alexander Pramstraller, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz, ein Projekt erarbeitet. Im Zuge der Arbeiten, die vor kurzem angelaufen sind, werden zwei Kammsperren errichtet: die erste unmittelbar am Beginn der Künette, die zweite auf Höhe der Kirche Maria am Sand. Parallel dazu wird die Künette punktuell saniert.

Eine zusätzliche Gefahr geht vom Eisack aus, wenn dieser Hochwasser führt: Der Trametschbach könnte sich bei der Mündung in den Eisack rückstauen und orografisch links den Kindergarten sowie orografisch rechts Parkflächen und Kellerräume überschwemmen. Deshalb wird die Künette beidseitig erhöht. Im Zuge der Arbeiten muss die Fußgängerbrücke am Damm des Eisack an die neue Situtation angepasst werden.

Die Kosten belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Für die Ausführung ist Vorarbeiter Raimund Überbacher mit seinen Arbeitern zuständig.

mac

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