Tag der Autonomie 2014

News 2015

Gesundheitsversorgung im Fokus des Besuchs von Oberösterreichs LH Pühringer

Der Landeshauptmann von Oberösterreich Josef Pühringer hat sich bei einem zweitägigen Besuch bei Gesundheitslandesrätin Martha Stocker über das Südtiroler Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Reformvorhaben informiert. "Die Herausforderungen sind europaweit ähnlich: Wir können sie nur im fruchtbringenden Austausch gemeinsam meistern", zeigten sich LH Pühringer und LRin Stocker überzeugt.

Die Ausbildung an der Landesfachhochschule Claudiana stieß bei LH Pühringer auf großes Interesse.

Eine alternde Gesellschaft, die Zunahme chronischer Erkrankungen und der Fachärztemangel gehören zu den größten gesamteuropäischen Herausforderungen im Bereich der Gesundheit, die nicht nur im Zuge der Reform des Südtiroler Gesundheitssystems in den Mittelpunkt rücken: Der Landeshauptmann des Landes Oberösterreich Josef Pühringer hat sich im Rahmen eines zweitägigen Besuchs umfassend über das Südtiroler Gesundheits- und Sozialwesen sowie über angedachte und angestoßene Lösungswege für die Zukunft informiert.

Ausbildung an der Landesfachhochschule Claudiana stößt auf Interesse

Dabei besuchte LH Pühringer am Donnerstagnachmittag (7. April) zunächst die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana in Bozen. In Oberösterreich arbeitet man derzeit an einer Neuausrichtung der Studiengänge für Krankenpflege, deshalb standen die Ausbildungsmöglichkeiten in den verschiedenen Gesundheitsberufen, aber auch bestehende Kooperationen mit Universitäten und Bildungseinrichtungen im In- und Ausland im Mittelpunkt des Gesprächs mit Gesundheitslandesrätin Martha Stocker, dem Vorstandsmitglied Herta Burger sowie dem Direktor Guido Bocchio. An der Claudiana finden derzeit zwölf Studiengänge, ein Masterstudiengang und zwei Spezialisierungskurse statt: Insgesamt nehmen 600 Studierende an den Lehrgängen teil, pro Jahr verlassen 150 Studienabgänger die Landesfachhochschule in Richtung Arbeitswelt. Die Studiengänge betreffen die Bereiche Prävention, Pflege, Sanitätstechnik und Rehabilitation, zugelassen werden die Studenten nach Absolvierung eines Sprachtests und einer Aufnahmeprüfung. Der Bildungsbedarf wird alle drei Jahre an den Krankenhäusern des Landes ermittelt. "Die strategische Zielsetzung der Claudiana zur Abdeckung des Südtiroler Bedarfs an Fachkräften ist ein sehr guter Ansatz für uns, wie wir die Planungen unserer Studiengänge in Oberösterreich anlegen können", unterstrich Landeshauptmann Pühringer. Die Landesfachhochschule sieht einen stark praxisorientierten Unterricht vor: Von 3000 Unterrichtsstunden sind etwa 45 Prozent Praktikum an in- und ausländischen Einrichtungen des Gesundheitswesens vorgesehen. Landesrätin Stocker berichtete bei dieser Gelegenheit über die Bemühungen um eine verstärkte Zusammenarbeit in der Ausbildung mit dem Land Tirol und das diesbezügliche Gespräch mit ihrem Tiroler Amtskollegen Bernhard Tilg in der vergangenen Woche.

"Gesundheitsversorgung Südtirol 2020": wohnortnah, bedarfsorientiert, im ganzen Land auch für die Zukunft gesichert

Die Gesundheitsreform und die Schritte in Richtung "Gesundheitsversorgung Südtirol 2020" standen hingegen im Mittelpunkt eines Gespräches am heutigen Freitag (8. April) mit LRin Stocker sowie den Führungskräften des Südtiroler Sanitätsbetriebes Sanitätsdirektor Oswald Mayr und Pflegedirektor Robert Peer. Neben den gemeinsamen Herausforderungen und den Auswirkungen des demographischen Wandels stand die Frage, wie die Menschen auch zukünftig gut und sicher versorgt werden können, im Zentrum des Gesprächs: qualitativ hochwertig, möglichst nahe an ihrem Wohnort, bürgerfreundlich, bedarfsorientiert und ganzheitlich. LH Pühringer konnte sich dabei ein umfassendes Bild über die Reform der Südtiroler Gesundheitsversorgung machen. Sein Interesse galt vor allem der Grundversorgung der Menschen in den Gesundheits- und Sozialsprengeln, die für die eher am Krankenhaus ausgerichtete Organisation in Oberösterreich ein Novum ist. Bei einem anschließenden Besuch des Sprengels in Brixen konnte sich LH Pühringer vor Ort ein Bild über die die Arbeit im so genannten Territorium machen. Besonders beeindruckt zeigte sich der Landeshauptmann von Oberösterreich dabei vom Konzept der Anlaufstellen für Pflege und Betreuung, wo sich betroffene Familien aus einer Hand über die Dienstleistungen aus den verschiedenen Bereichen Gesundheit, Soziales und Seniorenwohnheime informieren können sowie eine Beratung und Begleitung erfahren. "Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement hier in Südtirol die enge Zusammenarbeit verschiedener Dienste vor Ort gelebt wird. Und es ist richtig, dass sie diese Leistungen für die Bürger noch verstärken wollen. Wir nehmen uns daher vor allem in Bezug auf diese Vernetzung der wohnortnahen Versorgung viele Inputs für Oberösterreich mit", bedankte sich LH Pühringer. 

 

 

mp

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