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Ein selbstbestimmtes Leben führen – auch mit Multiple Sklerose

Am 25. Mai ist Welt-Multiple-Sklerose-Tag: Diese Erkrankung ist nicht heilbar, ihr Verlauf kann aber durch die richtige Therapie günstig beeinflusst werden.

In Südtirol sind etwa 1000 Menschen von Multiple Sklerose (MS) betroffen, davon sind doppelt so viele Frauen als Männer. Zum achten Mal seit 2009 werden am Welt-MS-Tag die Krankheit und die Menschen, die damit leben müssen, in den Mittelpunkt gestellt. Die Forschung ist von einer Heilung zwar noch weit entfernt, allerdings hat sie große Fortschritte gemacht. Neuen Patienten kann gut und effizient geholfen und die Lebensdauer wesentlich erhöht werden. Bei der „Krankheit der 1000 Gesichter“, wie MS auch genannt wird, wird der Hauptbestandteil der Isolierschicht der Nervenfasern, das Myelin, irreversibel geschädigt. Die Folge davon ist, dass Impulse nur mehr langsam oder gar nicht mehr weitergegeben werden können.

 

Die Auswirkungen sind beträchtlich, sowohl im sozialen als auch im beruflichen Umfeld werden Betroffene mit völlig neuen Lebenssituationen konfrontiert und nicht immer wird mit Verständnis und Unterstützung darauf reagiert. In Südtirol steht die Multiple-Sklerose-Vereinigung seit 1986 für Fragen und Informationen rund um die Krankheit zur Verfügung und bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungsangeboten für MS-Kranke. Neben allgemeinen Therapiemöglichkeiten für die 300 Mitglieder stehen eine Reihe von alternativen Angeboten zur Verfügung: Akupunktur, Kickboxen, Fahrdienst und Beratungstätigkeit in Neurologie sind nur einige davon.

Ab Herbst 2016 soll neben Meran auch in Bozen eine Vitalmassage angeboten werden. Für junge MS-Patienten zwischen 20 und 25 Jahren soll eine Facebook-Gruppe eingerichtet werden, die einen Austausch in einem geschützten Rahmen ermöglicht. Gerade für diese Altersgruppe bedeutet die Diagnose MS oft einen radikalen Einschnitt, mit dem sie erst lernen müssen zu leben.

„MS ist heute eine chronische Erkrankung, bei der die Betroffenen wesentlich zu einem günstigen Krankheitsverlauf beitragen können, auch dank des Angebotes der MS-Vereinigung Südtirol. Die Lebensqualität der Patienten soll dahingehend gesteigert werden, dass sie möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen können“, betont Gesundheitslandesrätin Martha Stocker am Welttag.

Entsprechende Fachliteratur, aber vor allem Beratung durch einen Facharzt oder die MS-Vereinigung können über die schwere Zeit nach der Diagnose hinweghelfen. Davon ist auch Rosa Forer, Vizepräsidentin der MS-Vereinigung und seit 1998 selber MS-Patientin, überzeugt.

„Die Information über die Krankheit muss sofort nach der Diagnose beginnen. Jeder Patient entscheidet damit selber, wie offen er mit der Krankheit umgeht“, so Forer. Grundlegend sei auf den Körper zu hören und sich für die geeignetesten Therapieangebote zu entscheiden.

„Wichtig ist, den Blick für das Positive zu schulen und beizubehalten und sich selber zu stärken. Selbstmitleid ist dabei die falsche Blickrichtung, denn es gilt, trotz Krankheit, weiterhin am täglichen Leben teilzuhaben und damit sein Leben selbstbestimmt zu gestalten“, weiß Forer aus eigener Erfahrung zu berichten.

 

LPA


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