Tag der Autonomie 2014

News 2015

Besuch aus Westthrakien

Eine Delegation von Westthrakientürken ist heute in Bozen von Landeshauptmann Kompatscher empfangen worden. Mit dabei war auch Landesrätin Stocker.

Besuch von Westthrakientürken gab es heute im Palais Widmann - Foto: LPA/ohn

Autonomie- und Minderheitenfragen sowie die Stärkung ländlicher Regionen durch die Entwicklung von Landwirtschaft und Tourismus standen im Mittelpunkt des heutigen Treffens von Landeshauptmann Arno Kompatscher mit einer Delegation von Westthrakientürken im Bozner Palais Widmann. Mit dabei war auch Landesrätin Martha Stocker.

Bei den Gästen handelte es sich um Mitglieder der 1988 gegründeten Föderation der Westthrakientürken in Europa mit an der Spitze dem Vorsitzenden Halit Habit Oglu. Die Föderation ABTTF ist ein gemeinnütziger Dachverband und die gemeinsame Stimme aller Westthrakientürken-Vereine. Sie nimmt regelmäßig an OSZE-Konferenzen teil. Der Abordnung gehörten auch die Bürgermeister von Isamos, Arriana und Myki an. Sie berichteten über ihren Status im griechischen Staatsgefüge und beklagten die eingeschränkte Anerkennung der Minderheitenrechte.

Landeshauptmann Kompatscher gab Einblick in die Geschichte und die Autonomie Südtirols sowie in die politische und wirtschaftliche Entwicklung. Es bedürfe des Zusammenspiels verschiedener Faktoren, um eine Autonomie zu erwirken und zu sichern, erklärte Südtirols Landeshauptmann. Rechtliches Fachwissen, Beharrlichkeit, Fleiß und Ausdauer, Rückhalt in der Bevölkerung seien dazu ebenso notwendig wie gute Partner und günstige Umstände: "Das Rezept für die Autonomie bedarf vieler Zutaten, dazu gehört auch eine Prise Glück", sagte Landeshauptmann Kompatscher. 

"Minderheiten machen die Vielfalt in Europa aus", betonte Landesrätin Martha Stocker bei dem Treffen mit der Föderation der Westthrakientürken in Europa. Dabei seien es jedoch vor allem die alten EU-Staaten wie Griechenland und Frankreich, die sich nicht immer an die Standards im Minderheitenschutz halten und noch Aufholbedarf haben. Aufgrund der langjährigen Erfahrung Südtirols mit dem Minderheitenschutz im eigenen Lande sei es Auftrag und Verpflichtung, andere europäische Minderheiten auf ihrem Weg zu Schutz und Anerkennung, aber auch auf dem Weg zu einer erfolgreichen Minderheitenpolitik in den vielfältigsten Bereichen wie Kultur und Bildung, aber auch Arbeit und Soziales sowie Tourismus und ländliche Entwicklung zu unterstützen.

Die Delegation, die am Sonntag ihre Rückreise antritt, absolviert ein umfangreichreiches Informationsprogramm. Der Schwerpunkt lag in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus. Bei einer Zusammenkunft mit Landesrat Arnold Schuler wurde unter anderem über Landwirtschaft, Genossenschaftssysteme und EU-Förderungen gesprochen. 

Die Westthrakientürken sind eine türkische Minderheit. Sie sprechen Türkisch beziehungsweise alt-türkische Dialekte und sind sunnitische Muslime. Allerdings handelt es sich um eine heterogene Minderheit, die aus unterschiedlichen Volksgruppen besteht. Ihre Zahl wird auf 80.000 bis 120.000 Personen geschätzt. 

 

jw

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