Tag der Autonomie 2014

News 2015

Gendermedizin - geschlechtersensibler Blick auf die Gesundheit

Der Einfluss des Geschlechts in der Prävention, Diagnose und Behandlung ist das Thema, mit dem sich die neue Arbeitsgruppe Genderhealth/Gendermedizin befasst.

Die Erfahrung, dass Männer und Frauen unterschiedlich erkranken und verschieden gesunden, wird in Südtirol bereits seit mehreren Jahren vom Gesundheitsressort des Landes thematisiert. Die Gendermedizin wirft einen geschlechtssensiblen Blick auf die verschiedenen Erkrankungen und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf biologische und psychosoziale Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Diese sind Ursache dafür, dass viele Erkrankungen mit unterschiedlicher Häufigkeit vorkommen und andere Symptome zeigen können. Besonders auffällig ist beispielsweise das Auftreten unterschiedlicher Alarmzeichen bei Frauen und Männer im Fall eines Herzinfarktes. Der Einfluss von Körperzusammensetzung, Hormonstatus und Stoffwechsel ist auch ausschlaggebend für die unterschiedliche Aufnahme und Wirksamkeit von Medikamenten bei Frauen und Männern.

Die Landesrätin für Gesundheit Martha Stocker hat dazu nun eine ständige Fach- und Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich in den nächsten Jahren verstärkt mit dem Thema auseinandersetzen wird. Einerseits soll das gesundheitliche Fachpersonal informiert werden, damit durch die Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Unterschiede eine gezieltere Versorgung der Menschen gesichert werden kann. Mit Hauptaugenmerk auf die Bereiche Prävention, Diagnose und Therapie soll das Thema der Gendermedizin daher zukünftig verstärkt in die Grundausbildung an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe "Claudiana" sowie in die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals einfließen. Andererseits soll, wie bei der ersten Sitzung der Fachgruppe vereinbart, die Bevölkerung weiterhin durch verschiedene Initiativen und Informationskampagnen verstärkt aufgeklärt werden. In diesem Sinne findet im kommenden Herbst am 7. Oktober das dritte Südtiroler Symposium in Gendermedizin – am Nachmittag für das Fachpersonal und am Abend für die Bevölkerung – statt, diesmal zum Thema "Wirken sich Schlaganfall und neurologische Erkrankungen bei Frauen und Männern anders aus?."

Die Mitglieder der neu ernannten Fachgruppe in Genderhealth/Gendermedizin sind die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen Ulrike Oberhammer, die Präsidentin des Garantiekomitees für Chancengleichheit des Südtiroler Sanitätsbetriebes Klara Astner, die Vertreterin der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe "Claudiana" Luisa Cavada, die Ärztin und Vertreterin des Südtiroler Sanitätsbetriebes Rosmarie Oberhammer, die Vertreterin des Südtiroler Sanitätsbetriebes Katja Trevisan, der Pharmazist Jörg Aichner, der Psychotherapeut Massimo Mery sowie die Direktorin des Landesamtes für Ausbildung des Gesundheitspersonals Veronika Rabensteiner und die Genderhealth/Gendermedizin-Beauftragte des Gesundheitsressorts Evi Schenk.

mp


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