Tag der Autonomie 2014

News 2015

Welttag der Genossenschaften: "Solidaritätsgedanke aktueller denn je"

Die Landesrätinnen Waltraud Deeg und Martha Stocker erinnern anlässlich des morgigen Welttages der Genossenschaften an den Wert von Solidarität.

F. W. Raiffeisen (1818-1888): Humanist, Sozialreformer und Genossenschaftsgründer./Foto LPA rm

Der Internationale Genossenschaftstag findet alljährlich am ersten Samstag im Juli statt. Er soll das Bewusstsein für Genossenschaften schärfen und internationale Solidarität, ökonomische Effizienz, Gleichheit und Weltfrieden als Genossenschaftsbewegung feiern und fördern. "Das Genossenschaftswesen stellt nicht nur eine wichtige wirtschaftliche Säule dar, sondern ist auch für das kulturelle und soziale Leben unerlässlich", betonen  Familienlandesrätin Waltraud Deeg und Soziallandesrätin Martha Stocker anlässlich des Internationalen Genossenschaftstages am morgigen 2. Juli. 

Unverzichtbarer Dienst für Familien

Landesrätin Deeg verweist dabei auf die wertvolle Tätigkeit der zahlreichen Sozialgenossenschaften, welche in der Kleinkind- sowie in der Sommer- und Nachmittagsbetreuung einen unverzichtbaren Dienst für die Familien in Südtirol leisten. Nicht zu vergessen seien laut Deeg die vielen niederschwelligen Bildungs- und Beratungsangebote für Familien, welche die Sozialgenossenschaften landesweit realisieren.  "Es ist ein kapillares Netzwerk, das nahe an den Menschen ist und somit - auch dank der Hilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - unmittelbar und in direktem Austausch Hilfestellungen bietet", bemerkt Landesrätin Deeg. Werte, welche die Genossenschaften auszeichnen, wie Solidarität, Unabhängigkeit und gegenseitige Unterstützung, soziale Verantwortung und der nicht spekulative Charakter seien, so Deeg, heute aktueller denn je.

Bausteine der Inklusion und der Integration

Landesrätin Stocker rückt die Bedeutung der Sozialgenossenschaften für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt sowie für die Integration von neuen Mitbürgern und von Menschen auf der Flucht in den Mittelpunkt. "Dank des wertvollen Engagements der Sozialgenossenschaften erhalten mehr als 400 Menschen mit Behinderungen in Südtirol eine berufliche Chance und können ihre Talente und Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen", würdigt Landesrätin Stocker den Beitrag der Genossenschaften für die Teilhabe und Inklusion. Dieser Bereich soll daher in Zukunft stärker gefördert werden: Die öffentliche Hand kann bestimmte Vergabeverfahren Organisationen vorbehalten, deren Hauptzweck die soziale und berufliche Integration von Menschen mit Behinderung oder benachteiligten Personen ist. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Betreuung und Begleitung von Menschen auf der  Flucht ruft Landesrätin Stocker auch den wertvollen Beitrag vieler Sozialgenossenschaften für die Integration neuer Mitbürger in Erinnerung, sei es in den Bereichen Schule und Kultur, Gesundheit und Soziales, Fort- und Weiterbildung, Arbeit, Forschung und Entwicklung.

Erste Genossenschaftsgründungen ab 1870

Das Genossenschaftswesen in Südtirol geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Die ersten Genossenschaften im historischen Tirol entstanden ab 1870. Bauern, Wirte, Handwerker und Kaufleute gründeten – oft auf Initiative des Ortspfarrers – sogenannte "Spar- und Darlehenskassen". Die Genossenschaften waren als Selbsthilfeorganisationen ohne Gewinnabsichten gedacht und orientierten sich meist an den Grundgedanken von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Heute ist das Genossenschaftswesen in der Kultur des Landes und in den Köpfen der Menschen fest verankert. Am 31. Dezember 2015 waren im Landesgenossenschaftsregister 1.046 Genossenschaften eingetragen (davon 208 Sozialgenossenschaften) mit insgesamt 165.000 Mitgliedern. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung und im Vergleich zu anderen Ländern in Europa ist die Zahl der Genossenschaften in Südtirol sehr hoch.

 

 

rm

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