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Innichen: Sonderausstellung "Tourismus & Krieg" im Stiftsmuseum

Die Ausstellung "Tourismus & Krieg" wird am 5. Juli im Museum des Franziskanerklosters-Stiftsmuseum Innichen eröffnet und ist dort bis 4. September zu sehen.

Die Sonderausstellung des Touriseums "Tourismus Krieg" ist bis September in Innichen zu sehen - Foto: LPA/Touriseum

Die Jahre vor 1914 waren für Tirol eine glänzende Zeit. Der Tourismus boomte. Die Zahl der Gäste stieg und stieg. Es schien, als würde dieser Höhenflug für immer weitergehen. Der Erste Weltkrieg unterbrach ihn jäh.

Malerische Landschaften wurden plötzlich zur Front, blühende Kurorte, etwa die Stadt Meran, zu einem einzigen Lazarett. Für viele Hoteliers und Wirte, deren Häuser in der Schusslinie standen, brach über Nacht zusammen, was sie in Jahrzehnten mühsam aufgebaut hatten. So erging es etwa der Familie Baur mit ihrer gut besuchten Hotelanlage Landro im Höhlensteintal, die im Mai 1915 vom österreichischen Militär zugunsten eines freien Schussfeldes gesprengt wurde.

Jedoch löste die Katastrophe auch Entwicklungen aus, von denen der Tourismus später profitierte. Unter anderem machte die Seilbahntechnik im Krieg entscheidende Fortschritte und Pioniere wie Luis Zuegg konnten ihre im Krieg gewonnenen Erfahrungen später bei der Planung touristischer Seilbahnen einsetzen. Darüber hinaus fand der alpine Skilauf im Gebirgskampf seine erste Verbreitung und so manche spätere Attraktion entstand im Grauen zwischen 1914 und 1918.

Auf den ersten Blick scheinen Tourismus und Krieg sich auszuschließen. Die Sonderausstellung des Touriseums in Meran zeigt, wie eng sie in Wirklichkeit miteinander verbunden sind. Einzelne Facetten dieser sonderbaren Verbindung werden nun im Museum des Franziskanerklosters - Stiftsmuseum Innichen anhand von mehreren stilisierten Häusern dargestellt. Diese stehen als kleine Themeninseln im Raum und sind sowohl außen als auch innen mit Inhalten bestückt, so dass es in diesem besonderen Spiel mit den Perspektiven rundum viel zu entdecken gibt.

Als Fundament für die Inhalte der Ausstellung diente die Tagung "Krieg & Tourismus", die das Touriseum im November 2013 auf Schloss Trauttmansdorff organisiert hat und an der Referentinnen und Referenten aus Italien, Österreich, Deutschland, Rumänien, der Slowakei und Slowenien teilgenommen haben, um den Einfluss des Ersten Weltkrieges auf die Entwicklung des Tourismus im Alpenraum zu diskutierten.

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger (italienisch/deutsch) Katalog erschienen, der eine Vertiefungsmöglichkeit der einzelnen Themenschwerpunkte rund um das Thema "Tourismus & Krieg" bietet und im Touriseum sowie im Museum des Franziskanerklosters Innichen erhältlich ist.

Die Ausstellung kann während folgender Öffnungszeiten besucht werden: Dienstag – Samstag 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 12 Uhr.

jw


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