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Flüchtlinge: Aufnahmeeinrichtungen tauschen Erfahrungen aus

Über die Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen haben heute die Koordinatoren der 16 Aufnahmeeinrichtungen mit Landesrätin Stocker diskutiert.

Landesrätin Stocker ist heute mit den Koordinatoren der 16 Aufnahmeeinrichtungen zu einer Besprechung zusammengetroffen - Foto: LPA/Barbara Franzelin

Das Austauschtreffen zwischen den Leitern der 16 Aufnahmeeinrichtungen für Asylwerber und Soziallandesrätin Martha Stocker stand im Zeichen des gegenseitigen Austausches von Erfahrungen und der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten bei der Integration und Inklusion von Flüchtlingen. "Die Flüchtlingsfrage ist und bleibt eine Herausforderung für die Politik und die Aufnahmeeinrichtungen im Lande. Nur mit einem gemeinsamen, koordinierten Vorgehen in enger Absprache zwischen den Landesämtern, den Organisationen, den Bezirksgemeinschaften und den Gemeinden können wir unserer ethischen Verpflichtung zur humanitären Hilfe angemessen nachkommen", erklärte die Landesrätin beim Treffen mit den Koordinatoren.

Grundsätzlich wussten die Leiter der Aufnahmeeinrichtungen von positiven Entwicklungen in der Flüchtlingsarbeit und erhöhter Akzeptanz der Flüchtlinge in der Bevölkerung zu berichten. Verbesserungspotential gäbe es allerdings im Bereich Arbeit. Die Beschäftigungsmöglichkeit von Asylantragstellern mit einem Betriebspraktikum gestaltet sich für die Arbeitgeber noch schwierig, auch wird die Möglichkeit gemeinnütziger Arbeitseinsätze gemäß Einvernehmensprotokoll zwischen Regierungskommissariat, Land und den jeweiligen Gemeinden noch wenig genutzt. Landesrätin Stocker sagte zu, sich für eine Vereinfachung der bürokratischen Abwicklung der Betriebpraktika einsetzen zu wollen: "Wir werden alles daran setzen, den Ablauf zur Einstellung von Flüchtlingen in den Betrieben zu entschlanken, denn Integration und Inklusion wird vor allem über eine geregelte Beschäftigung möglich." Darüber hinaus wird die Landesrätin die Bereitschaft aller Bezirksgemeinschaften überprüfen, Grundkurse für Arbeitssicherheit kostenlos anzubieten.

Ein weiteres Thema des Treffens war die Integration der Flüchtlinge durch das Erlernen der beiden Landessprachen. Die angebotenen Sprachkurse werden von den Asylantragstellern gut angenommen, allerdings wiesen die Koordinatoren der Aufnahmeeinrichtungen auch auf den Umstand hin, dass sich unter den Flüchtlingen auch Analphabeten befänden, für die eine separate Lösung zu finden sei.

Brigitte Waldner, Direktorin im Landesamt für Senioren und Sozialsprengel, ging einen Schritt weiter und wies auf ein geplantes Treffen mit den Sozialdiensten im Herbst hin: "Zeitgleich mit der großen Herausforderung der Erstbetreuung in den Aufnahmeeinrichtungen müssen sich nun alle Netzwerkpartner gemeinsam auf den nächsten Schritt vorbereiten, nämlich die Integration der Flüchtlinge außerhalb der Aufnahmeeinrichtungen." Das Amt hat bereits eine Reihe von Unterlagen für Freiwilligenorganisationen und Interessierte ausgearbeitet, die unter folgender Adresse abrufbar sind: http://www.provinz.bz.it/familie-soziales-gemeinschaft/soziale-notlagen/asylantragsteller-fluechtlinge.asp.

Derzeit läuft die Suche nach weiteren 700 Aufnahmeplätzen im Lande. Als sicher und bereits öffentlich bestätigt gelten die zusätzlichen Standorte in Auer, Innichen und Riffian. Angesprochen wurden beim Treffen auch weitere Flüchtlingsaufnahmen und sowie die Suche - gemeinsam mit den Bezirksgemeinschaften - nach entsprechenden Unterkünften. "Ich erwarte mir eine offene Bereitschaft aller Akteure auf der Suche nach neuen Aufnahmeeinrichtungen, denn nur gemeinsam wird es uns gelingen, diese große Herausforderung auch zu meistern", unterstrich Landesrätin Stocker mit Blick auf die nächsten Wochen.

LPA


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