Tag der Autonomie 2014

News 2015

HBSC-Studie: Südtiroler Kinder und Jugendliche sind gesund und aktiv

Unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation WHO nimmt die HBSC-Studie in regelmäßigem Abstand den Gesundheitszustand, das Verhalten, das Wohlbefinden und das soziale Umfeld von Kindern und Jugendlichen in 44 Ländern Europas und Nordamerikas unter die Lupe. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen: Südtirols 11-, 13- und 15-Jährige pflegen eine gesunde Lebensweise und sind körperlich aktiv.

Seit dem Schuljahr 2005/2006 beteiligt sich Südtirol an der bereits im Jahr 1982 von der WHO ins Leben gerufenen Studie "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC), die alle vier Jahre den Lebensstil von Kindern und Jugendlichen untersucht. Die aktuellen Ergebnisse der Erhebung aus dem Jahr 2014 zeigen eine Verbesserung des Gesundheitsverhaltens der jungen Südtiroler zwischen elf und 15 Jahren. "Gerade in der Pubertät wird vielfach die Grundlage für den Lebensstil im Erwachsenenalter gelegt: Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Alkoholmissbrauch, Tabak- und Drogenkonsum haben ihren Ursprung häufig im Jugendalter und können die zukünftige Gesundheit der jungen Menschen stark beeinträchtigen. An den Ergebnissen dieser Studie richten wir daher unter anderem unsere Präventionsprojekte aus", unterstreicht Gesundheitslandesrätin Martha Stocker die Bedeutung der Studienergebnisse für Eltern, Jugendliche und politische Entscheidungsträger.

Während auf europäischer und gesamtstaatlicher Ebene etwa von einem Anstieg der Fettleibigkeit die Rede ist – vor allem bei Kindern und Jugendlichen – ist das Phänomen des Übergewichts bei den jungen Südtirolern laut den Studienergebnissen rückläufig. Im gesamtstaatlichen Vergleich weist die Provinz Bozen den niedrigsten Anteil an übergewichtigen jungen Menschen auf. Vergleichbar mit vorhergehenden HBSC-Studien bestätigen die Daten, dass die Jugendlichen sportlich und aktiv sind. Die Umgebung und die vorhandenen Sporteinrichtungen regen zu körperlicher Bewegung an – als Freizeitbeschäftigung oder als Leistungssport. Fernsehen, Computer und soziale Netzwerke sind nicht in der Lage, zwischenmenschliche Beziehungen zu ersetzen. Aus den aktuellen HBSC-Daten geht weiters hervor, dass an den Südtiroler Schulen ein angenehmes Klima herrscht, das auf Anerkennung basiert und die Entwicklung der Schüler fördert. Positiv fällt auch die Bewertung der Lehrpersonen und der Beziehung zu den Klassenkameraden aus, die als korrekt, aufmerksam, hilfsbereit, freundlich und höflich beschrieben werden.

Trotz des grundsätzlich positiven Trends weisen die aktuellen Studien auch auf einige Schwachstellen in der Lebensweise der Kinder und Jugendlichen hin. Eine geringe Zahl der befragten Schüler isst Obst und Gemüse, fast ein Drittel der 15-Jährigen hat Erfahrung mit Zigaretten – der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen ist dabei ein kleiner – und der Alkoholkonsum ist trotz des rückläufigen Trends der vergangenen Jahre noch relativ weit verbreitet. Während Jugendliche mit moderatem Konsum diesen stetig verringern, steigert ein kleiner Anteil, der bereits viel und intensiv Alkohol konsumiert, seine Trinkhäufigkeit und –menge. Laut der vorliegenden Untersuchung finden sich unter den 15-Jährigen keine regelmäßig und stark rauchenden Cannabiskonsumenten: Nur einer von fünf hat in seinem Leben bereits einmal Cannabis konsumiert. In Bezug auf das Wohlbefinden der Jugendlichen fällt auf, dass ein 15-Jähriger von fünf täglich unter psychosomatischen Beschwerden wie Nervosität, Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder Einschlafproblemen leidet. Diese Beschwerdelast trifft häufiger Mädchen als Buben und steigt im Laufe des Jugendalters an.

Die Daten der aktuellen HBSC-Studie wurden 2014 erstmals anhand eines Online-Fragebogens erhoben. Südtirolweit wurden knapp 2000 Schüler aus 146 Mittel- und Oberschulen anonym befragt. Die Themenpalette der Befragung reicht von Ernährungsgewohnheiten, Gewicht und körperlichen Aktivitäten, bis hin zu Schulklima, Mobbing und Sexualverhalten sowie den Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis. Die detaillierten Studienergebnisse können auf der Internetseite der Epidemiologischen Stelle des Landes unter http://www.provinz.bz.it/eb/download/HBSCBerichtBozen2014_18022016.pdf abgerufen werden.

mp


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