Tag der Autonomie 2014

News 2015

"Soziales Südtirol": Landesrätin Stocker zieht Bilanz

Die Anlaufstellen für Pflege und Betreuung, das Gesetz für Menschen mit Behinderung, die Flüchtlingshilfe, die Anpassungen zum Mietbeitrag und die finanzielle Unterstützung von sozial schwächeren Menschen in Südtirol: Dies waren die Schwerpunkte 2015 des Landes im sozialen Bereich. Heute (17. März) zogen Soziallandesrätin Stocker, Abteilungsdirektor Critelli und ASWE-Direktor Bizzotto Bilanz.

Der Sozialbericht und die ASWE-Daten 2015 standen im Mittelpunkt der heutigen Medienkonferenz mit Landesrätin Stocker, Abteilungsdirektor Critelli (r.) und ASWE-Direktor Bizzotto (l.)

Bei einer Pressekonferenz im Seniorenwohnheim „Zum Heiligen Vinzenz“ in Bozen am heutigen Donnerstag berichteten Soziallandesrätin Martha Stocker, der Direktor der Landesabteilung Soziales Luca Critelli und der Direktor der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) Eugenio Bizzotto über die Schwerpunkte, die Eckdaten und die Entwicklungen der sozialen Dienste und Leistungen im vergangenen Jahr. "Es muss unsere gemeinsame Zielsetzung sein, dass das soziale System, die Dienste und die Leistungen immer treffsicherer werden", erklärte Landesrätin Stocker, die an die Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) als dafür eingeführtes Instrument erinnerte. "In der öffentlichen und medialen Wahrnehmung hat im vergangenen Jahr jedoch zweifelsohne das Thema der Flüchtlingshilfe dominiert", blickte Landesrätin Stocker auf 2015 zurück. Dies bedeute jedoch nicht, dass es in den anderen Bereichen keine Entwicklungen gegeben habe, erinnerte die Landesrätin an das Landesgesetz zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen, an und den Start der Anlaufstellen für Pflege und Betreuung in den Sozialsprengeln und an die Anpassungen des Mietgeldes in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften. Als Herausforderung für das Jahr 2016 benannte die Landesrätin das Thema Arbeit. "Arbeit ist mehr als ein Broterwerb, Arbeit muss auch Sinn geben und vor allem Lebenssicherheit", dachte Landesrätin Stocker dabei nicht nur an Menschen mit Behinderungen, sondern auch an Menschen mit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder bei Verlust des Arbeitsplatzes.

Abteilung Soziales: knapp 410 Millionen Euro für soziale Dienste und Leistungen

Knapp 410 Millionen Euro verzeichnete die Landesabteilung Soziales im vergangenen Jahr als Ausgabenposten für soziale Dienste und Leistungen an sozial schwächere Menschen in Südtirol: Mit etwa 110 Millionen Euro wurden die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaften und der Gemeinden sowie deren Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche, für Senioren, für Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Problemen und Abhängigkeitserkrankungen sowie für Menschen mit spezifischen Bedürfnissen finanziert. Circa 54 Millionen Euro hat die Landesabteilung Soziales für die finanzielle Sozialhilfe, knapp 200 Millionen Euro für das Pflegegeld und die Zivilinvalidenrenten, etwa 26 Millionen Euro an Beiträgen für soziale Dienste und Tätigkeiten sowie fast 20 Millionen Euro für Investitionen im sozialen Bereich ausgegeben. Nutznießer dieser Dienste und Leistungen waren – so berichtete Abteilungsdirektor Luca Critelli in seinem Überblick über die Tätigkeit im sozialen Bereich – etwa die bei 310.000 geleisteten Stunden insgesamt 5.380 Betreuten in der Hauspflege (3,70 Prozent Leistungsempfänger mehr als im Jahr 2014), die 4219 Senioren in den Altersheimen, die 10.722 sozialpädagogisch betreuten Minderjährigen und Erwachsenen, die 1391 Menschen mit Behinderungen in stationären Einrichtungen, Werkstätten und Tagesförderungsstätten, die 340 betreuten Menschen mit psychischen Erkrankungen und die 95 Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen. Die Beiträge und Bezieher des sozialen Mindesteinkommens haben im vergangenen Jahr leicht abgenommen (minus 2,5 Prozent), die Beiträge für Miete und Wohnnebenkosten um 18,9 Prozent zugenommen; hier ist die Zunahme allerdings fast ausschließlich auf den Übergang der Nutznießer vom ehemaligen Wohngeld auf den Mietbeitrag zurückzuführen. Diese Übergangsphase soll innerhalb Mitte 2016 abgeschlossen sein.

Auf insgesamt 6384 Vollzeitstellen angestiegen ist der Personalstand der Sozialdienste (knapp 7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren und 0,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr). Stark angestiegen ist die Zahl der freiwilligen Helfer, nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Flüchtlingshilfe: 4513 Menschen haben sich im vergangenen Jahr in den Sozialdiensten ehrenamtlich engagiert, das sind 12,2 Prozent mehr als 2014.

Sozial- und Vorsorgeleistungen der ASWE

Die Agentur für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (ASWE) hat im vergangenen Jahr für den sozialen Bereich insgesamt 260 Millionen Euro an über 30.000 Beitragsempfänger ausbezahlt, wie von Direktor Eugenio Bizzotto im Detail aufgezeigt wurde. Den größten Anteil macht dabei mit knapp 200 Millionen Euro (75 Prozent)  das Pflegegeld aus – was sich mit den Prognosen zu den aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung deckt. Konstant sind auch die von der ASWE ausbezahlten Leistungen für Zivilinvaliden und Menschen mit Behinderungen: Mehr als 40 Millionen Euro wurden an 7500 Beitragsempfänger ausbezahlt, das sind um 0,2 Prozent weniger als im Jahr 2014. An Vorsorgeleistungen bezahlte die ASWE im vergangenen Jahr mehr als 22 Millionen Euro an knapp 7900 Beitragsempfänger aus. Dabei stich vor allem die Hausfrauenrente mit mehr als 2000 Begünstigten, einem aktuellen Finanzvermögen von 255 Millionen Euro und einem ausgeglichenem Fonds hervor.

Details zum Sozialbericht 2015 gibt es unter http://www.provinz.bz.it/familie-soziales-gemeinschaft/soziales/veroeffentlichungen-statistiken/veroeffentlichungen.asp, zur Bilanz der Agentur für wirtschaftliche und soziale Entwicklung unter http://www.provinz.bz.it/aswe.

 

Video- und Audiolinks:

Bilder der Pressekonferenz: http://we.tl/LQZDdDnswb

Interview Landesrätin Martha Stocker: http://we.tl/QV1PlvqS0J

Interview Abteilungsdirektor Luca Critelli: http://we.tl/xAHhC98whP

Interview ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto: http://we.tl/7lvPgyO4Ha

 

Audiodateien: http://we.tl/CmUlLQjdvb

mp

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"Soziales Südtirol": Eine Bilanz der sozialen Dienste und Leistungen

Landesrätin Stocker zur Bedeutung der Anlaufstellen für Pflege und Betreuung


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