Tag der Autonomie 2014

News 2015

Der Wald und seine Bedeutung für das Klima

In Südtirol ist die Hälfte der Landesfläche bewaldet. Der Wald in Berggebieten ist von zentraler Bedeutung für das Klima, als Kohlendioxidspeicher sowie für Wasserschutz und Wasserversorgung.

Der Wald trägt wesentlich zur Stabilität und zur Gesamtentwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes in den Berggebieten bei.

"Das Ziel der Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Bergwaldes", erklärt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, "steht im öffentlichen Interesse und kann nur dann sichergestellt werden, wenn Maßnahmenplanung und -umsetzung in einem angemessenen sozioökonomischen Umfeld integriert sind".

Der Bergwald im Alpenraum wird nur zu einem geringen Teil über reine Forstbetriebe bewirtschaftet, er ist vielmehr überwiegend Eigentum der Berglandwirtschaftsbetriebe, und zwar in Form von Einzelprivatwald und auch Miteigentumsgemeinschaften sowie Eigentum von Gemeinden. Die Eigentumsgröße ist mit durchschnittlichen Waldflächen weit unter zehn Hektar in hohem Maße kleinstrukturiert; in Südtirol werden über 21.000 Waldeigentümer gezählt. 58 Prozent des Waldes in Südtirol sind Schutzwald und bilden das stabilisierende Rückgrat für den gesamten Siedlungs- und Wirtschaftsraum in den Bergregionen und darüber hinaus.

Die Aufrechterhaltung der Schutzfunktion des Waldes - Lawinen-, Erosions-, Steinschlag-, Boden- und Wasserschutz - ist der wirtschaftlichen Bedeutung der Holzproduktion deutlich übergeordnet. Der Bergwald hat darüber hinaus eine bedeutende Rolle zum Schutz der Biodiversität und er ist nach wie vor eine wichtige Einkommensquelle in den Berggebieten.

Seit etwa einem Jahrhundert kann eine ungewöhnliche und rasche Erwärmung des Erdklimas beobachtet werden; so hat die Temperatur um 0,74 Grad Celsius seit 1906 zugenommen. Besonders seit den 1970-er Jahren hat sich dieser Trend noch einmal erheblich verstärkt. Die Alpen sind im weltweiten Vergleich besonders stark vom Klimawandel betroffen. So fiel im Alpenraum die Erwärmung mit 1,5 Grad Celsius doppelt so stark aus als im globalen Durchschnitt. Auch in Südtirol ist diese Erwärmung deutlich spürbar, für die nächsten 40 Jahre bis 2050 ist mit einem weiteren Anstieg der Temperaturen um 1 bis 3 Grad Celsius gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 1961-1990 zu rechnen.

"Für Südtirols Wälder bedeuten diese Veränderungen Herausforderungen, die ein möglichst gut strukturierter, aktiv behandelter, artenreicher Wald am besten bewältigen kann", betont der Direktor des Landesamtes für Forstplanung Günther Unterthiner. Forstpolitisch habe demnach eine Förderung der aktiven Waldbewirtschaftung und die Schaffung von möglichst naturnahen Rahmenbedingungen oberste Priorität. Denn: Erhöhte Wildbestände können zu einem selektiven Verbiss von bestimmten Baumsorten und damit örtlich zu einer Reduzierung der Artenvielfalt führen.

1971 hat die Ernährungs- und Landwirtsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale Waldvernichtung den 21. März zum Internationalen Tag des Waldes erklärt. Ein Fünftel der Bevölkerung der Europäischen Union lebt in bewaldeten Berggebieten. Ein weiteres Drittel ist in den anliegenden Gebieten unmittelbar von der Entwicklung in den Berggebieten betroffen. Die Ausgestaltung und der Zustand der Berggebiete prägen damit mittelbar die gesamte Europäische Union und erfordert daher die Solidarität der gesamten Gemeinschaft.

mac


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