Tag der Autonomie 2014

News 2015

Energiemanagement für Landesimmobilien

Das Land will alle Immobilien möglichst energiesparend und umweltfreundlich verwalten. Auf die Vorgehensweise hat sich die Landesregierung heute verständigt.

Auch das Schulgebäude der Fachoberschule für Bauwesen "Peter Anich" (rechts) soll energieeffizienter werden

Bis zum Jahr 2030 soll der Energieverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden. So lauten die Vorgaben der Europäischen Union. Um diesem Ziel gerecht zu werden, hat die Landesregierung eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Fachleute des Landes sowie des Instituts für erneuerbare Energien der EURAC arbeiten gemeinsam an einer Bestandsaufnahme und Lösungsvorschlägen. Einen ersten Energiebericht haben sie heute (19. April) der Landesregierung unterbreitet.

Um die eigenen Immobilien zu beheizen, zu beleuchten und in Betrieb zu halten, hat das Land Südtirol im Jahr 2014 etwa 16.190 Tonnen Öleinheit (toe) benötigt. Dies entspricht einer Ausgabe von fast 17 Millionen Euro. Eine wichtige Rolle spielen die Schulgebäude. Sie haben mit 38,5 Prozent beim Verbrauch und mit 37,4 Prozent bei den Kosten den größten Anteil an den Energieausgaben. Der Gesamtenergieverbrauch der Immobilien ist in den sechs Jahren von 2009 bis 2014 konstant geblieben. Der leichte Rückgang, der in den letzten drei Jahren verzeichnet wurde, ist vor allem auf klimatische Faktoren, sprich die milden Winter, zurückzuführen.

Diese Daten sind dem ersten Energy Report zu entnehmen. Auf der Grundlage dieser ersten Analysen und einer tiefergreifenden Untersuchung von 300 Gebäuden und 121 Tunnels hat die Arbeitsgruppe nun eine so genannte Roadmap ausgearbeitet. Das Planungsdokument hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2035 und zielt auf eine energiesparende und umweltfreundliche Immobilienverwaltung auch im Sinne der europäischen Vorgaben ab. Dieser Roadmap hat die Landesregierung heute zugestimmt.

Vorgegeben werden darin fünf Schritte: So sollen zunächst die aktuellen Energieverbräuche von Gebäuden und Tunnels erhoben werden. Dann gilt es, Monitoringstrategien zur Überwachung der energetischen Performance vor Ort und in der Folge Sanierungsszenarien zu entwickeln, auf die dann die Strategien zur Verbesserung des Nutzerverhaltens und des Gebäudemanagements aufbauen. Abschließend sollen Wirtschaftsmodelle erarbeitet werden und die integrierte Planung zur Sanierung des Gebäudebestandes anlaufen.

Eine bauliche Verbesserung der Gebäude sowie die Modernisierung der technischen Anlagen sind die beiden Hauptmaßnahmen, um Energie zu sparen. "Verbindet man energetische Sanierungsmaßnahmen mit den notwendigen Instandhaltungseingriffen und geht dabei von einer maximalen Nutzungsdauer von 35 Jahren für die Gebäudehülle und 30 Jahren für das Heizsystem aus, sind bis zum Jahr 2035 durchschnittlich drei Gebäudehüllen und sechs Heizanlagen zu sanieren", brachte heute Landesrat Christian Tommasini die Planungsdaten auf den Punkt.

Er zählte auch schon eine Reihe landeseigener Gebäude auf, deren energetische Sanierung die Landesregierung bereits in die Wege geleitet hat. Es sind dies der Sitz der Fachoberschule für Bauwesen "Peter Anich" in Bozen mit einem geschätzten Kostenaufwand von 4,7 Millionen Euro, jener der WFO Bruneck (5,4 Mio. €), das Schulzentrum Innichen (3,3 Mio. €) sowie das Haus des Sports in Bozen (520.000 €).

Die Landesregierung hat sich heute auch für die Zusammenarbeit der Energiemanagement-Arbeitsgruppe mit der KlimaHaus Agentur und IDM ausgesprochen. Die Zusammenarbeit könnte auf der Grundlage eines Wettbewerbs auch private Facheinrichtungen einbeziehen.

jw

Beschlüsse der Landesregierung vom 19.04.2016

Landeshauptmannstellvertreter Tommasini zu den Maßnahmen in Sachen Energieverbrauch


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