Politik | 21.06.2016 | 13:52

Mukoviszidose: Unterstützung für Patienten

Menschen, die an Mukoviszidose leiden und kein Pflegegeld erhalten, erhalten ab 1. Juli eine finanzielle Unterstützung für physiotherapeutische Leistungen.

Mukoviszidose ist eine vererbbare und unheilbare Stoffwechselkrankheit, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung wichtiger Organe wie die Bronchien und die Bauchspeicheldrüse führt. Die Folgen sind schwere, fortschreitende Störungen der Lungenfunktionen und des Verdauungssystems. In Südtirol werden jährlich zwei Kinder mit der häufigsten Erbkrankheit der weißen Bevölkerung geboren. Dank moderner Medizin und aufwändiger Therapien kann die Lebenserwartung von Mukoviszidosepatienten erheblich gesteigert werden. Dazu gehört neben der Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika und Inhalationen, aber auch die tägliche Physiotherapie zur Verbesserung der Lungenfunktion.

Mit dem heutigen Beschluss der Landesregierung können Südtiroler Mukoviszidosepatienten, die kein Pflegegeld erhalten, ab 1. Juli um einen monatlichen Pauschalbetrag für notwendige physiotherapeutische Leistungen ansuchen. Die Therapie muss dabei durch eine ärztliche Bescheinigung samt Behandlungsplan durch eines der beiden anerkannten Referenzzentren an den Universitäten von Verona und von Innsbruck bescheinigt werden und mindestens zwei Stunden täglich umfassen. „In Südtirol gibt es etwa 70 betroffene Mukoviszidosepatienten“, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. Da diese genetisch bedingte Krankheit nicht heilbar sei, gelte es, die Betroffenen in der Behandlung und Milderung der Symptome zu unterstützen, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. „Damit sie trotz Einschränkungen die vielen Möglichkeiten nutzen können, die ihnen ihr Leben bietet,“ so die Gesundheitslandesrätin. Die rechtliche Voraussetzung für diese Unterstützungsmaßnahme bildet der so genannte Sozialomnibus, das Landesgesetz "Änderungen von Landesgesetzen in den Bereichen Gesundheit, geförderter Wohnbau, Soziales, Arbeit und Chancengleichheit", das am 1. Juni in Kraft getreten ist.  

mp