Tag der Autonomie 2014

News 2015

#halbzeit Landesrat Tommasini (3/3): Fit für die Zukunft

Mehrsprachigkeit, Zusammenarbeit zwischen Schul- und Berufswelt sowie ein reichhaltiges Kulturangebot: Darauf setzt LR Tommasini im Bereich Bildung und Kultur.

Landesrat Christian Tommasini bei der Pressekonferenz. Foto: LPA/Manuela Diquirico

Der dritte Teil der Pressekonferenz von Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini war dem Thema "Fit für die Zukunft" gewidmet. Als Gesprächspartnerinnen hatte er dazu die Schuldirektorin Mirca Passarella und die Kulturarbeiterin Teresa Pedretti eingeladen. Passarella wird ab September die Leitung des Pascoli-Lyzeums in Bozen übernehmen, wo im Schuljahr 2016/17 eine Sektion mit internationaler Ausrichtung eingerichtet wird, während Pedretti als Präsidentin der Genossenschaft "Irecoop" tätig ist und einen tiefen Einblick in das Kulturleben des Landes besitzt.

"Bereits seit dreißig Jahren übe ich die Tätigkeit der Schuldirektorin aus", erklärte Mirca Passarella, "daher habe ich die Änderungen in der Südtiroler Schulwelt hautnah miterlebt. In den letzten Jahren hat die Zahl der Projekte im Bereich der Mehrsprachigkeit sowohl an den Grund- als auch an den Mittelschulen stark zugenommen." Mit großer Genugtuung stellte sie fest, dass die Kinder nach dem Abschluss der Mittelschule mit dem erreichten Zielen größtenteils sehr zufrieden sind, "vor allem aber sind sie sich dessen bewusst, dass sie Reisen in zahlreiche Länder der Welt unternehmen und mit den Menschen vor Ort kommunizieren können." Auf diese Weise trägt die Schule in Südtirol wesentlich dazu bei, ein "interkulturelles" Bewusstsein sowie eine offene und flexible Geisteshaltung zu schaffen, zeigte sich die Schuldirektorin überzeugt: Dies sei eine absolute didaktische Notwendigkeit, unterstrich Passarella. "In den letzten Jahren hat in Bezug auf das Sprachenlernen ein Umdenken eingesetzt. Vor allem die Lehrkräfte haben durch neue Unterrichtsmethoden zu dieser Erneuerung der Schulwelt wesentlich beigetragen", sagte Passarella.

Sie wies auch darauf hin, dass die Schüler und Studenten heute ihre Informationen zu einem Großteil aus dem Internet und den sozialen Netzwerken beziehen. Folglich müssen auch die didaktischen Methoden das Lernen in der Gruppe ermöglichen (sog. "cooperative learning"), und dies gelte nicht nur für das Erlernen von Sprachen, sondern für den Schulunterricht ganz allgemein. "Jedenfalls ist eine Entwicklung in Gang gesetzt worden, die nicht wieder rückgängig gemacht werden kann", zeigte sich Passarella überzeugt.

Teresa Pedretti berichtete, dass nach zehn Jahren der Krise das neue Kulturlandesgesetz einen Wendepunkt herbeigeführt und vielen jungen Kulturbegeisterten, die in diesem Bereich tätig sein möchten, neue Wege eröffnet hat: "Das neue Gesetz hat neue Freiräume für die kulturelle Betätigung geschaffen, die nicht mehr ausschließlich den Vereinen zugute kommen, sondern auch Platz für individuelle Initiativen bieten. Zugleich werden kulturelle Angebote nicht mehr als reine Gratisangebote wahrgenommen, da auch genossenschaftliche Tätigkeiten und die Projekte von Kulturtätigen, die ihre Arbeit als Beruf ausüben möchten, vermehrt zum Zuge kommen."

Landesrat Christian Tommasini ging ebenfalls eingehend auf das Kulturgesetz ein, das in enger Zusammenarbeit mit den Landesräten Philipp Achammer für die deutsch Kultur und Florian Mussner für die ladinische Kultur entstanden ist. Dadurch sei es gelungen, ein Gesetz zu erarbeiten, das die Bedürfnisse aller berücksichtigt und als Grundlage für die zivile und soziale Entwicklung dient.

Die Grundmerkmale des neuen Gesetzes sind der Abbau der Bürokratie, die Möglichkeit für Vereine und Private (auch für kreative Kulturunternehmen), neue Vereinbarungen mit der öffentlichen Verwaltung zu treffen sowie dank der Zuerkennung dreijähriger Förderbeiträge eine langfristige Planung durchzuführen. Ein weiterer positiver Aspekt sei laut Landesrat Tommasini die Einrichtung des gemeinsamen Kulturbeirates aller drei Sprachgruppen.

Der Landesrat stellte anschließend einige Daten zu den umgesetzten und geplanten Projekten im Bildungs- und Kulturbereich vor, die von seinem Ressort unterstützt werden.  

 

Mehrsprachigkeit an den italienischen Schulen

Die Förderung der Mehrsprachigkeit stellt seit jeher ein Kernthema der Tätigkeit des Ressorts von Landesrat Tommasini dar.

Große Nachfrage besteht bei den verschiedenen Sprachzertifizierungen, besonders für die deutsche, französische und englische Sprache. Die dreimonatigen Studienaufenthalte in Deutschland laufen weiter. Viele Schüler der 4. Klassen an den Oberschulen entscheiden sich dafür, ein gesamtes Jahr an einer deutschen Oberschule oder einer Oberschule in einem deutschsprachigen oder englischsprachigen Raum zu besuchen, um die Sprache besser zu lernen.

Im Jahr 2015 haben sich 2326 Interessierte für die Sprachzertifikate angemeldet. In den letzten zwölf Jahren haben 294 Austauschschülerinnen und -schüler das vierte Oberschuljahr an einer deutschen und 448 Schülerinnen und Schüler an einer italienischen Schule besucht. Alle Austausch- und Partnerprojekte in den Schulen mit italienischer Unterrichtssprache verlaufen mit großem Erfolg. Viele dieser Projekte sind mittlerweile konsolidiert und integrierter Bestandteil des Sprachenunterrichts. Besondere Bedeutung im Unterricht kommt dabei der CLIL-Methode zu.

In den Kindergärten werden zahlreiche Aktivitäten und Projekte in deutscher Sprache durchgeführt, im Schuljahr 2016/2017 wird zudem mit Englisch gestartet und in der Grundschule werden zweisprachige Sektionen angeboten. Ebenfalls mit Beginn des neuen Schuljahres startet das neue Versuchsprojekt "Internationales Lyzeum Pascoli" in Bozen.

 

Schule und Beruf

Die Arbeitswelt und die Welt der Schule und Berufsbildung müssen sich an die Veränderungen in den Unternehmen anpassen und sich Hand in Hand mit den Herausforderungen der Arbeitswelt weiterentwickeln. Dabei ist es notwendig, ein Bildungsangebot zu schaffen, welches von allen Schulen und der Berufsbildung geteilt wird und zwar mittels Kompetenzwerkstätten. Zudem gilt es, neben den technischen Kompetenzen, weitere wichtige sogenannte "Skills" wie Problem solving, Kritikfähigkeit und Kreativität zu entwickeln, die mittlerweile unerlässlich sind für den erfolgreichen Eintritt in die Arbeitswelt.

 

Kultur und Wohlbefinden

Die Verbindung von Kultur und Wohlbefinden und ihre positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Möglichkeit, Kultur leben und erleben zu können wurden mehr als bestätigt.

Durch die Unterstützung und Förderung von Vereinen und Genossenschaften konnte für 700 "Kulturarbeiter" ein Arbeitsplatz gesichert werden. "Impulsi (vi)" ist das erste neue Kulturzentrum der besonderen Art in Südtirol, nämlich eine kulturelle Ideenschmiede, die Jugendliche von der Unternehmensidee hin bis zum tatsächlichen Projekt begleitet.

"Weight Station for Culture" ist ein Beratungs- und Orientierungsdienst für junge kreative Köpfe.

Uploadsounds hat sich zu einem Dienst zur Förderung der lokalen Musikszene weiterentwickelt.

 

Links zum Herunterladen der Audio- und Video-Dateien


Pressekonferenz LR Tommasini – Halbzeit
https://we.tl/PnVLD6lTvy

Pressekonferenz LR Tommasini: Schule
https://we.tl/VheNw3TBkE

Pressekonferenz LR Tommasini: Kultur
https://we.tl/S0RSJHOOTa

Pressekonferenz LR Tommasini (Audiodateien)  
https://we.tl/MPYHRsFmmf

 

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