Tag der Autonomie 2014

News 2015

Tagung zum personenzentrierten Arbeiten: Der Mensch im Mittelpunkt

Wie können Fachkräfte im sozialen Bereich auf die individuellen Fähigkeiten betreuter Menschen eingehen? Dieser Frage widmete sich eine Tagung (20. Oktober).

"Ich mit Dir", so der Titel einer Tagung über personenzentriertes Arbeiten, die heute an der Uni Bozen stattgefunden hat - Foto: LPA/Barbara Franzelin

"Keiner weiß besser, was ihm gut tut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst. Wir können einander also nicht beibringen, was für uns gut ist. Nicht mit noch so ausgeklügelten  Methoden und Techniken. Aber wir können einander dabei unterstützen, es selbst herauszufinden."  Dieser Ansatz des amerikanischen Psychologen Carl Rogers (1902-1987) stand im Mittelpunkt der heutigen Tagung der Landesabteilung Soziales, der Universität Bozen, der Fachschule Hannah Arendt, des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit und mehrerer sozialer Dienste vor Ort zum Thema "ICH mit DIR – Personenzentriertes Arbeiten im Sozialen."

Etwa 200 Führungskräfte und Mitarbeitende des öffentlichen und privaten Sozialwesens sowie  Studierende und Lehrende der mitwirkenden Bildungseinrichtungen beschäftigten sich mit bewährten Modellen für personenzentriertes Arbeiten: Dabei stehen der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zur Lebensgestaltung und zur Selbstverwirklichung im Mittelpunkt, und nicht die vorgefertigte Methode und Technik oder der Leistungsstandard einer Einrichtung und eines Dienstes. Verena Harasser (Lebenshilfe), Enrico Camin (Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Neumarkt), Michela Bona und Lorenzo Clari (Pflegeheim Domus Meridiana, Leifers), Julia Kaufmann (Dienststelle für Selbsthilfegruppen) sowie Gabriella Dodero (Universität Bozen) und Robert Mumelter (People First) berichteten bei der Tagung über verschiedene Projekte zur konstruktiven Stärkung der Selbstverantwortung und Selbstverwirklichung betreuter und begleiteter Menschen.

Im Rahmen eines Interviews mit den Universitätsprofessoren Silvia Fargion und Dario Ianes, die sich mit der Qualität der Fachkräfte und der Zugangsmöglichkeiten zu den angebotenen Dienstleistungen sowie dem Bereich der Inklusion in der Schule beschäftigen, wurden die vorgestellten Modelle mit Blick auf den personenzentrierten Ansatz des Psychologen C. Rogers analysiert und mit den Tagungsteilnehmern diskutiert. Dabei ging es insbesondere auch darum, wie das Konzept der Teilhabe und Inklusion von Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen  im Sinne des Landesgesetzes 7/2015 konkret umgesetzt werden kann, damit Betroffene ihr Leben möglichst selbstbestimmt, selbstbewusst und selbstverantwortlich führen können. Abschließend führte die "Akademie Kunst der Vielfalt Bozen" das zum Thema passende Theaterstück "Superabile" vor, das – auch auf  satirische Art – die Beziehung zwischen Menschen mit Behinderungen und Helfern unter die Lupe nimmt.

 

mp

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