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Familienförderung: Vier Landesräte, Gewerkschaften und Sozialverbände an einem Tisch
LPA - Ihre Vorschläge für die neue Familienförderung, die derzeit in der Landesregierung diskutiert werden, hat Landesrätin Kasslatter Mur heute (Dienstag, 12. Oktober) den Vertretern der Gewerkschaften und Sozialverbände unterbreitet. An dem Treffen nahmen auch Lh-Stellvertreter Otto Saurer, Lh-Stellvertreterin Luisa Gnecchi und Gesundheits- und Soziallandesrat Richard Theiner teil. Gewerkschaften und Sozialverbände sprachen sich dabei vor allem für Nachhaltigkeit in der Familienförderung aus.
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Diskussionsgrundlage war der von Landesrätin Kasslatter Mur im vergangenen Sommer erarbeitete Entwurf zur Familienförderung, der derzeit in der Landesregierung behandelt wird. „Es handelt sich dabei um ein Arbeitspapier“, stellte die Landesrätin klar, „in das noch Vorschläge und Neuerungen eingearbeitet werden können.“
Der Entwurf für die neue Familienförderung ist in drei Bereiche unterteilt: Der erste umfasst unter dem Titel Familienbildung und Familienbegleitung verschiedene Maßnahmen beziehungsweise Angebote zur Stärkung der gesamten Familie. Die Maßnahmen, Angebote und Dienstleitungen – von der Förderung familienfreundlicher Initiativen bis hin zur Stärkung von Erziehungskompetenzen – sollen von einem „Familienbüro“ gesteuert beziehungsweise koordiniert werden. Diese im Familienressort angesiedelte Dienststelle, die im kommenden Jahr errichtet werden soll, wird aber auch Informationen an die Familien weitergeben, Förderkriterien auf ihre Familienfreundlichkeit hin unter die Lupe nehmen, familienorientierte Tätigkeiten unterstützen und Kontakte zu den verschiedenen öffentlichen Einrichtungen pflegen.
Der zweite Maßnahmenbereich zielt auf die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ab und umfasst eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung und zum Ausbau der Betreuung von Kindern und pflegebedürftiger alter Menschen sowie für eine familienfreundlichere Wirtschafts- und Arbeitswelt. Die finanziellen Leistungen sind schließlich Gegenstand des dritten und letzten Bereichs, in den die Maßnahmen der Region und die Einführung des geplanten Kindergeldes fallen.
Gewerkschaften, Caritas und die vertretenen Verbände forderten vor allem nachhaltige Maßnahmen zur Familienförderung: „Die zur Verfügung stehenden Mittel sollen auf langfristige Wirkung hin vorgesehen und gesichert werden.“ Mit Nachdruck sprachen sie sich dafür aus, dass Erziehungs- und Pflegezeiten nicht zu Benachteiligungen der entsprechenden Familien führten und forderten Ausgleichsleistungen für den Verzicht auf Erwerbstätigkeit. Dem Ausbau der Dienstleistungs- und Infrastrukturangebote gaben Gewerkschaften, Caritas und Verbände einhellig den Vorzug gegenüber dem geplanten Familiengeld, da Investitionen in Einrichtungen und Dienste nachhaltiger seien.
Ein flächendeckendes und sozial verträgliches Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen und –diensten, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Staffelung des Kindergeldes nach Einkommen und Vermögen waren weitere gemeinsame Forderungen. Auch sprachen sich die Gewerkschaften und Sozialverbände für eine einzige Behörde zur Abwicklung bürokratischer Angelegenheiten aus. Familienlandesrätin Kasslatter Mur sicherte zu, dass für die finanziellen Leistung - unabhängig ob von der Region oder des Landes – eine einzige Anlaufstelle vorgesehen sei.
jw
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Das heutige Treffen zum Thema Familienförderung
LPA - Pernter
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