Zuhören kann man nicht beschleunigen
Im September 2013 ist auf Initiative von Beatrix Christanell (Bereich Innovation und Beratung) das Projekt mit 10 Pilotschulen gestartet.
Am 23. Mai 2014 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Schulen in Bozen, um gemachte Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, wie die Arbeit im kommenden Jahr fortgesetzt werden kann.
Bereits die Auswertung der Rückmeldungen hat ergeben, dass der Faktor Zeit für einige ein Problem und einen Hemmschuh beim Einrichten der Hörclubs dargestellt hat. Dennoch war man sich in der Rückschau einig, dass es sich lohnt, sich diese Zeit zu nehmen: Zuhören muss trainiert werden, das erfordert Zeit und regelmäßige Wiederholungsphasen.
Die Teilnehmenden kamen einhellig zu dem Schluss, dass sich nach einer gewissen Zeit der Übung die Aufmerksamkeitsspanne erweitert, die Kinder immer längeren Hörtexten folgen können und imstande sind, bei produktionsorientierten Aufgabenstellungen Sprachmaterial aus den Hör-CDs kreativ zu verarbeiten.
Den Kindern haben die Hörgeschichten und -spiele Spaß gemacht, genauso das Raten und Produzieren von Hörrätseln und das Einsetzen der Aufnahmegeräte. Aufnahmen mit den entsprechenden Audio-Geräten haben die stimmliche Selbstwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler unterstützt und waren beim Feedback-Geben eine große Hilfe. Bei der Arbeit mit den Hör-CDs konnten auch wichtige Erkenntnisse für die Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund gewonnen werden.
Die Fortbildungsveranstaltungen, die im Laufe des Jahres die Arbeit in den Hörclubs begleitet haben, bekamen positive Feedbacks. Die Teilnehmenden schätzten vor allem die Einführung in die Arbeit mit Hörclubs durch Judith Schönicke, Fachfrau der Stiftung Zuhören und Journalistin beim Bayerischen Rundfunk.
Sehr gut angekommen sind auch die Anregungen der Logopädin Notburga Di Pauli zum Thema „Sprechauffälligkeiten erkennen und angemessen reagieren" sowie zum Vorlesen und zum Bilderbuchkino (Beatrix Christanell) und die Materialien und Ausführungen zum Thema „Phonologische Bewusstheit fördern" (Maria Luise Reckla).
Für das kommende Jahr wünschen sich einige Teilnehmerinnen Unterstützung im Umgang mit der Software „Audacity" sowie bei der Produktion von Hörspielen und dem Einsatz der Aufnahmegeräte.
BC