Bildungsverantwortliche der Kultusministerien, des Bundesministeriums für Unterricht, Schulräte, Schuldirektorinnen und Schuldirektoren aus dem deutschsprachigen Raum waren Teilnehmende der Tagung „Inklusive Bildung in Südtirols Schulen".
Unter diesem Titel wurde vom Bereich Innovation und Beratung des Deutschen Bildungsressorts vom 11. bis 12. Mai eine Tagung in der Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal, Tramin, angeboten.
Alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung in einem Klassenzimmer, geht das überhaupt? Diese Frage wird derzeit in Deutschland und Österreich sehr kontrovers diskutiert. Wie es gehen könnte, zeigt das Beispiel Südtirol. Eine Schule für alle ist hier Realität: Vor beinahe 40 Jahren hat Italien die Sonderschulen abgeschafft - ausnahmslos! Seither lernen alle Kinder und Jugendlichen gemeinsam, unabhängig von ihren Begabungen und Beeinträchtigungen.
Im Rahmen der Tagung erhielten die Teilnehmenden Einblick in den Erfahrungsschatz des Südtiroler Bildungssystems, das sich jetzt auf dem Weg von der integrativen zur inklusiven Schule befindet. Experten und Expertinnen aus dem Fachbereich Inklusion schilderten in Referaten die Stärken, Gelingens- und Rahmenbedingungen des inklusiven Schulsystems in Südtirol und waren offen für den Austausch und die Fragen von Seiten der Teilnehmenden.
In Workshops berichteten Schulführungskräfte, Lehrpersonen sowie Mitarbeiter für Integration über ihre konkreten Erfahrungen in Schule und Unterricht. Einen Eindruck zur Umsetzung des inklusiven Gedankens in die Praxis des Schulalltags konnten sie sich durch den Besuch von verschiedenen Schulstufen verschaffen.
Mit vielen Anregungen und Impulsen für ihre konkrete Arbeit kehrten die Bildungsverantwortlichen zurück, besonders beeindruckt waren sie von der Offenheit und der Konsequenz in der Umsetzung von Individualisierung und Differenzierung im Unterricht.
„Südtirol, die Landschaft ein Paradies, die Schule ein Märchen!", so das abschließende Resümee eines Teilnehmers.
HW