Eine Woche Unterricht im Hochgebirge

Das zweisprachige Glaziologiecamp am Stilfser Joch fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt.

Durchflussmessungen am Trafoier Bach (Foto: Christian Aspmair)

Rund 20 naturbegeisterte Schüler und Schülerinnen aus italienisch- und deutschsprachigen Oberschulen haben fast eine Woche lang ihre Schultasche mit dem Rucksack getauscht, um in und mit der Natur zu lernen. Auf dem Programm standen geologische Exkursionen mit dem Geologen und Lehrer Christian Aspmair sowie ein Workshop zum Thema Fernerkundung mit Francesca Taponecco (EURAC).

Das Referat von Nationalparkdirektor Wolfgang Platter handelte von Biodiversität im Nationalpark sowie vom Monitoring wiedereingeführter Tierarten. Ein Schwerpunkt des Camps war heuer die Hydrologie. Die Ingenieurin Silvia Simoni erklärte die Geschiebemessstelle und die Flussmorphologie an der Stilfser Brücke. Mit Mitarbeitern des hydrographischen Amtes lernten die Schüler und Schülerinnen wissenschaftliche Messmethoden kennen. Sie konnten selbst Durchflussmessungen mit verschiedenen Methoden am Trafoier Bach durchführen, welche im Anschluss daran ausgewertet wurden.

In einer Videokonferenz wurde mit Forscherinnen der Universität in Ohio Kontakt aufgenommen und die Schüler und Schülerinnen konnten Fragen stellen und erhielten Informationen über laufende Forschungsprojekte. Bei einer geführten Gletscherwanderung auf die Suldenspitze erlebten die Jugendlichen den Gletscher hautnah, ein sehr beeindruckendes Erlebnis, da sich der Berg nicht von seiner freundlichsten Seite zeigte. Wind und Regen zwang die fünf Seilschaften zur Umkehr. Ein Erlebnis, das den jungen Leuten sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ziel des Camps ist es, den jungen Leuten Einblick in verschiedene naturwissenschaftliche Disziplinen zu ermöglichen, um ihnen Anregungen für ihren weiteren Berufs- bzw. Studienweg zu geben. Das Camp fand vom 15. bis zum 19. September statt. Untergebracht war das Camp wie immer im Hotel Franzenshöhe.

Das Glaziologiecamp wird vom Deutschen und vom Italienischen Bildungsressort, Bereich Innovation und Beratung sowie Area pedagogica organisiert.

Pressemitteilung

SH

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