Schülerinnen und Schüler am Gletscher

Zweisprachiges Glaziologiecamp im Nationalpark Stilfser Joch

Wissenschaftliche Geländearbeit

„Anstrengend, aber ein unvergessliches Erlebnis!“ so brachte eine Schülerin die Tage des Camps auf den Punkt. Zweiundzwanzig naturinteressierte Schüler und Schülerinnen aus insgesamt 14 deutsch- und italienischsprachigen Oberschulen des ganzen Landes hielten sich vom 12. bis 16. September im Nationalpark Stilfser Joch auf, um bei Exkursionen, Workshops, Vorträgen oder beim selbstständigen Forschen das Ökosystem Hochgebirge zu erkunden. Dabei standen die Geologie, die alpine Vegetation, das wissenschaftliche Arbeiten sowie die aktuelle Problematik der Klimaveränderung im Fokus. Das „Highlight“ der Veranstaltung war die Gletscherwanderung auf die Sulden Spitze, sicher geführt von den Suldner Bergführern.

Für die siebte Ausgabe des Glaziologiecamps konnten Peter Unterluggauer, Lehrer und Mitarbeiter der Fakultät für Botanik der Universität Innsbruck sowie Thomas Wilhalm, Konservator für Botanik am Naturmuseum Bozen als Referenten gewonnen werden. Sie führten die Gruppe anhand eines konkreten Arbeitsauftrages in die Methodik der Feldforschung und in die wissenschaftliche Datenauswertung ein. Christian Aspmair, Lehrer und Geologe, brachte den Jugendlichen die Geologie näher. Zu den Referenten zählten auch der junge Gletscherforscher Giuliano Bertagna sowie Paolo Gabrielli des Byrd Polar and Climate Research Center der Ohio State University. Er berichtete in einer Videoschaltung über die Eiskernbohrung, die im Jahre 2011 am Ortlergletscher stattgefunden hat. Paolo Gabrielli koordinierte damals dieses wissenschaftliche Projekt, das auch den Anstoß gab für die Durchführung des Glaziologiecamps.

Die naturbegeisterten Jugendlichen fanden sich über ihre gemeinsamen Interessen als Gruppe gut zusammen und konnten in ungezwungener Atmosphäre auch die Kenntnisse der jeweils anderen Landessprache verbessern.

Das Glaziologiecamp ist ein gemeinsames Projekt des Bereichs Innovation und Beratung (deutsches Bildungsressort) und der Area pedagogica (italienisches Bildungsressort). Verantwortlich für die Organisation ist Susanne Hellrigl, Fachdidaktik Naturwissenschaften am Bereich Innovation und Beratung.

Am 20. Oktober werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den „Giornate delle scienze“ an der EURAC in Bozen Präsentationen zu den Themen des Camps vorstellen.

SH

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