Großtagung für Englischlehrpersonen aller Schulstufen
302 Englischlehrpersonen aller Schulstufen trafen sich am 27. April 2018 in den Räumen der Freien Universität Bozen zu ihrer 6. Großtagung unter dem Motto „Celebrating Diversity“.
Schon das Tagungslogo deutete darauf hin: Lernen ist so individuell wie unser Fingerabdruck. Unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Lerngewohnheiten, besondere Lebensumstände und Erfahrungen, verschiedene Ausgangssprachen und kulturelle Prägungen beeinflussen die Motivation und das Lernverhalten unserer Schülerinnen und Schüler. Es ist eine Herausforderung dieser Vielfalt gerecht zu werden und erfolgreiches Lernen für alle zu ermöglichen. Lehrpersonen brauchen dazu viel professionelles Wissen und Können, aber vor allem auch eine von Akzeptanz und Wertschätzung getragene Einstellung.
Genau auf diese Herausforderung bezog sich Landesrat Philipp Achammer in seinen Grußworten und wies darauf hin, dass es die Lehrpersonen sind, die die Schule zu einem Ort der respektvollen Begegnung und des gemeinsamen Lernens machen. Sie seien die „Superheroes“ in der komplexen Vielfalt unserer Schulen.
Bildungsdirektor Gustav Tschenett wies auf die verbindende Funktion der gemeinsamen Fremdsprache Englisch hin. Mit ihrer Hilfe ließen sich Grenzen überwinden, innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers.
Für das italienische Bildungsressort sprachen Landesrat Christian Tommasini und Inspektorin Carlotte Ranigler die Grußworte. Auch sie betonten, dass die Schule ein Ort des friedlichen Zusammenlebens sein muss, an dem alle Schülerinnen und Schülern erfolgreich lernen können.
Ausgehend vom grundlegenden Unterschied zwischen Gleichbehandlung und Chancengleichheit unterstrich Noreen Caplen-Spence die Vorbildfunktion der Lehrpersonen im Lernverhalten, im empathischen Umgang mit Unterschieden und beim Hinterfragen vorgefertigter Denkmuster.
Carol Read gab vielerlei Anregungen, was der Englischunterricht dazu beitragen kann, dass Werte auf kognitiver, emotionaler und verhaltensorientierter Ebene erlebt und verinnerlicht werden.
Adrian Underhill brachte den Teilnehmenden auf heitere Art und Weise näher, dass zwar jeder Mensch seine ganz persönliche Art zu sprechen hat, dass es aber auch wichtig ist zu lernen, welche Verbindungen, Betonungen und Sprechpausen das Verständnis des Gesagten unterstützen. Dies zu üben führe zu effizienterer Kommunikation und letztendlich zu mehr Selbstvertrauen im Gebrauch der Fremdsprache.
Bei der Auswahl der international bekannten Expertinnen und Experten für die zwölf Workshops am Nachmittag war es dem Organisationsteam ein Anliegen, auf die vielfältigen Bedürfnisse der Lehrpersonen einzugehen. Von der Entwicklung interkultureller Kompetenz über zum Englischunterricht für Lerner mit Lese-Rechtschreibschwäche, von alternativen Korrekturtechniken über bis zur Entwicklung von Bürgerkompetenzen für die Zukunft gab es reichhaltige Anregungen für eine kreative Unterrichtsgestaltung.
Einschlägige Verlage stellten während der Tagung neue und bewährte Lehr- und Unterrichtsmaterialien aus, sodass sich die Lehrpersonen in den Pausen auf den neuesten Stand bringen konnten.
Als besonderes Highlight wurde unter den Teilnehmenden ein zweiwöchiger Fortbildungskurs in Canterbury verlost, gestiftet von Pilgrims, dem Hauptsponsor der Tagung. Die glückliche Gewinnerin war Maristella Partipilo vom Liceo G. Pascoli in Bozen.
Wie schon bei den vergangenen Tagungen trugen Schülerinnen und Schüler vom Klassischen, Sprachen- und Kunstgymnasium mit Landesschwerpunkt Musik „Walther von der Vogelweide“ zum Gelingen der Veranstaltung bei. Sie übernahmen den Congress Service und die musikalische Umrahmung.
Die ganztägige Veranstaltung wurde von der Pädagogischen Abteilung in Zusammenarbeit mit der Area Pedagogica des italienischen Bildungsressorts und mit der Unterstützung der Fakultät für Bildungswissenschaften organisiert und knüpfte an die seit 2008 erfolgreich durchgeführten Fachtagungen an.
AJ