Den Gletscher erleben und studieren bei der 8. Ausgabe des zweisprachigen Glaziologiecamps
Vier Tage lang in eine andere Welt eintauchen- in die Bergwelt des Nationalparks Stilfser Joch: dazu traten 22 Schülerinnen und Schüler aus deutsch- und italienischsprachigen Oberschulen aus ganz Südtirol an. Die Jugendlichen haben sich auf Grund ihres Interesses an der Natur und den Naturwissenschaften zur Teilnahme am Camp gemeldet und konnten bei Exkursionen, Vorträgen oder beim selbstständigen Forschen sich mit der Geologie, Flora und Fauna des Gebietes auseinandersetzen. Der Höhepunkt jedoch war die geführte Gletscherwanderung auf die Suldenspitze. Das schöne Wetter ermöglichte eine wunderbare Aussicht auf Berggipfel und Gletscher.
Die Schülerinnen und Schüler wurden von verschiedenen Experten begleitet und unterstützt: Christian Aspmair, Lehrer und Geologe, führte die Gruppe in die Gesteinswelt ein. Gletscherforscher Giuliano Bertagna erzählte von seinen Erfahrungen, die er bei Gletscherbohrungen im Tibet gewonnen hat. Für den sog. „Fachtag“, bei dem jedes Jahr ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird, konnte Davide Righetti vom Amt für Jagd und Fischerei gewonnen werden. Er präsentierte den Jugendlichen die aktuellen Zahlen zur Verbreitung und zum Vorkommen der Großraubsäuger Wolf und Bär und vertiefte dabei auch die hochinteressanten biologischen und ökologischen Aspekte. In diesem Zusammenhang sprach er auch den Konflikt zwischen Mensch und Großraubsäugern hierzulande an. Die Schülerinnen und Schüler waren dazu angehalten, sich aufgrund wissenschaftlicher Daten und sachlicher Informationen selbst eine Meinung zu dieser Thematik zu bilden.
Christian Pentori, Förster beim Amt für den Nationalpark Stilfserjoch, hatte einige Tage vorher Fotofallen im Gebiet installiert, die dann gemeinsam ausgewertet wurden. Bär oder Wolf waren darauf zwar nicht zu sehen, dafür aber Rehe, Murmeltiere, Hirsch und Gämse.
Der Einblick in die verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen kann den Schülerinnen und Schülern, die sich im Abschlussjahr befinden, wichtige Anregungen für ihre anstehende Studien- oder Berufswahl geben.
Am 9. Oktober werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den „Giornate delle scienze“ an der EURAC in Bozen Präsentationen zu den Themen des Camps vorstellen.
Die Initiative fand dieses Jahr vom 11. bis 15. September statt und wurde von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion und der Area Pedagogica des Italienischen Bildungsressorts gemeinsam organisiert.
SH