Was braucht es, um Kinder und Jugendliche in einer digitalen Welt gut zu begleiten?
Die digitale Informationstechnik beeinflusst unser Leben in hohem Maße; dabei gibt es – wie überall - Vor- und Nachteile. Wie wir trotzdem gesund bleiben und die Gefahren und Nebenwirkungen im Blick behalten können, war Thema der Tagung »Gesund bleiben in einer digitalen Welt« am 13. November in der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie »Marie Curie" in Meran.
Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Lehrpersonen; die Geamtorganisation der Tagung lag bei Dorothea Staffler, Mitarbeiterin der Pädagogischen Abteilung/Päd. Beratungszentrum Meran in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Jugenddienst Meran, der Fachschule für Hauswirtschaft Tisens und dem KVW. Moderatorin der Veranstaltung war Helga Mock, für humoristische Einlagen sorgten Silvi Spechtenhauser und Martha Labil.
Zu den Referentinnen und Referenten gehörte unter anderen Medienpädagoge Helmar Oberlechner, der seit 35 Jahren im Bereich der digitalen Medien forscht. »Eltern müssen den Kindern beim Umgang mit digitalen Geräten zur Seite stehen«, so Oberlechner. Er wies in seinem Vortrag zum Thema »Kinder von heute – aufgewachsen mit digitaler Muttermilch« vor allem auch auf die Grenzen des Digitalen hin: »Emotionen auffangen kann das Digitale nicht – dazu braucht es Menschen«, betonte der Experte.
Zum Ausgleich: Natur und Bewegung
Die Bedeutung und Wichtigkeit der »analogen« Welt für die Gesundheit zeigten Ingrid Mair, (Psychotheurapeutin und Mitbegründerin des Waldkindergartens und der Waldschule Lichtenstern/Ritten) sowie Cornlia Pichler (Kindergärtnerin im Waldkindergarten) zusammen mit Ruth Gasser (Lehrperson an der Waldschule) auf. Sie brachten Eindrücke aus ihrem Kindergarten- und Schulalltag mit, wo Wald und Natur Lehr- und Lernraum sind. Dabei liegt der Fokus auf Bewegung und frischer Luft.
Der ehemalige Direktor des Therapiezentrums Bad Bachgart Helmut Zingerle sprach zum Thema »Die digitale Welt: Zwischen Heilsversprechen und Höllenfahrt« und stellte die kontroversen Meinungen und wissenschaftlichen Ergebnisse zur Thematik vor. »Die Internetsucht ist ein neues Phänomen; es gibt allerdings Parallelen zu anderen Süchten. Trotzdem braucht es dafür auch hier im Land spezialisierte Dienste«, so Zingerle.
Am Nachmittag fanden Workshops statt. Dabei war vor allem das Leben on- und offline Thema. Es ging um Bedürfnisse und Werte beim digitalen Erwachsenwerden oder beim Umgang mit Smartphone, Internet und Sozialen Netzwerken. Themen waren zudem neue Ansätze der Erlebnispädagogik und Praktisches aus dem Waldalltag. Bei den Workshops wirkten auch der Sozialpädagoge und Musiker Manuel Oberklamsteiner und der Spiel-, Medien- und Wildnispädagoge Hannes Waldner mit.
(vh)
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