29 Lehrpersonen der Grund-, Mittel- und Oberschule sowie der Berufsschule haben am 20. April an der Deutschen Bildungsdirektion in Bozen ihre Praxisberichte vorgestellt. Von Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und von Gertrud Verdorfer, der Direktorin der Pädagogischen Abteilung wurden im Anschluss die Zertifikate für die erfolgreich bestandene Ausbildung zum Multiplikator und zur Multiplikatorin der Begabungs- und Begabtenförderung überreicht.
Das theoretische Fundament der Ausbildung legten renommierte Referentinnen und Referenten: Willi Stadelmann (Motier) beleuchtete das Thema der Begabungs- und Begabtenförderung aus Sicht der Lernforschung, Elisabeth Bögl (Salzburg) führte in ein breit aufgestelltes Methodenrepertoire der Begabungs- und Begabtenförderung ein, Viktoria Satzinger (Wien) gab Einblicke in die Arbeit an der Sir Karl Popperschule am Wiedner Gymnasium in Wien. Wie man Schülerinnen und Schüler begleitet, die in bestimmten Bereichen durch besondere Begabungspotentiale und in anderen durch vorhandene Diskrepanzen, Schwächen oder Lernstörungen auffallen, wurde im Seminar mit Valentina Kiesswetter (Meran) diskutiert.
„Die Übertragung der Theorie in die eigene Praxis war ein wichtiges und begleitetes Ziel der Ausbildung“ unterstreicht Siglinde Doblander, die Kursleiterin. Von den Kursteilnehmenden erprobt wurden förderliche Lernarrangements für alle Schülerinnen und Schüler wie spezifische Methoden der Begabungs- und Begabtenförderung im Unterricht und auf Schulebene. Die Themenpalette der Erfahrungen reichte weiter von der Sensibilisierung des Lehrerkollegiums bis hin zur Implementierung der Begabungsförderung im Dreijahresplan an den Schulen.
Die Praxiserfahrung, die daraus entstandenen Beobachtungen und Reflexionen führten die Lehrpersonen in einem Praxisbericht zusammen. Die Berichte stehen den Teilnehmenden und deren Schulführungskräften nun auf dem didaktischen Bildungsserver blikk im Blog der Kursfolge als ein Fundus an Ideen zur Verfügung.
„Die Unterrichtssituation in der Pandemiezeit hat das Bewusstsein für die Heterogenität in den Klassen geschärft und deutlich gemacht, wie unterschiedlich die Möglichkeiten, die Interessen und das Lernumfeld der Kinder und Jugendlichen sind. Das ist eine Chance für den Bereich der Begabungs- und Begabtenförderung - der an den Schulen leider oft noch um eine gewisse Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit kämpfen muss.“ so Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner.
Mit einem Dank an alle, die trotz der herausfordernden und besonderen Situation in den Schulen an dieser Ausbildung teilgenommen haben, ergänzte Gertrud Verdorfer „Lehrpersonen, die sich um guten Unterricht bemühen – in Präsenz wie im Fernunterricht – und sich kontinuierlich weiterbilden, sind nicht nur ein Gewinn für die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse, sondern für die ganze Schule. Durch Netzwerkarbeit und Beratung der Kolleginnen und Kollegen an den Schulen, durch Aktivitäten und Angebote auf Schul- und Direktionsebene regen sie gute Bildungsarbeit an und erweitern so die Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler wie für die Lehrpersonen.“
Die Ausbildung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Begabungs- und Begabtenförderung wurde in Zusammenarbeit der Pädagogischen Abteilung mit dem Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung an der Pädagogischen Hochschule Salzburg konzipiert und durchgeführt.
SD