Netzwerkstelle zur sprachsensiblen Übertrittsgestaltung für Kinder mit Migrationserbe nun auch am Schulsprengel Meran/Stadt
Die Zusammenarbeit zwischen Familien und Schule stärken, den Kindern und Erwachsenen sprachliche Unterstützung bieten – mit dieser Zielsetzung wurde im Schuljahr 2022/2023 eine Netzwerkstelle am Schulstandort Albert Schweitzer in enger Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Elisabethheim und dem Sprachenzentrum geschaffen. „Übertritte sind immer mit Herausforderungen verbunden und wir wollen versuchen alle Familien dort abzuholen, wo sie stehen“, erklärt die Schulführungskraft Dagmar Morandell. „So haben wir etwa gesehen, dass Familien mit Migrationshintergrund in der Phase des Übergangs eine andere Begleitung und oft auch sprachliche Unterstützung brauchen, um die Besonderheiten und Anforderungen unseres Schulsystems zu verstehen und ihre Kinder stärken zu können“, ergänzt sie.
Gleich zu Schulbeginn fand ein Informationstreffen in Zusammenarbeit mit Interkulturellen Mediator*innen statt – mit Raum für Anliegen und Fragen seitens der Lehrpersonen und Eltern der ersten Klassen. „Das Treffen war sehr gewinnbringend für alle Beteiligten, deshalb werden wir ein ähnliches Treffen für die Eltern der einzuschulenden Kinder jetzt bereits für März 2023 planen. So können sich die Familien noch besser auf die Herausforderungen des ersten Schuljahres einstellen“, so Morandell.
Federführend ist dabei Emily Giacomuzzi, die Netzwerklehrerin. „Die Arbeit an der Grundschule, sowohl in Kleingruppen als auch im Klassenverband, steht das ganze Jahr über im Zentrum, zusätzlich wird ein Sprachfördermodul am Kindergarten organisiert. Hier kommt meine Handpuppe Wuppi zum Einsatz“, schmunzelt Giacomuzzi. Das Modul soll die Kinder gezielt auf den Schuleintritt vorbereiten, indem ihr Sprachgefühl gestärkt wird. „Eine weitere Initiative ist ein niederschwelliger Deutschkurs für Eltern, der auch einen zusätzlichen Rahmen für die Klärungen schulischer Anliegen bietet.“
Der Kurs wurde im Jänner abgeschlossen und von Seiten der Eltern sehr gut angenommen, viele wünschen sich eine Fortsetzung.
„Gerade an den Stadtschulen ist eine sprachliche Unterstützung der Familien mit Migrationshintergrund nicht nur eine Chance, sondern eine Notwendigkeit für Bildungsgerechtigkeit. Natürlich sollte auch jedes Angebot, mit der deutschen Sprache außerhalb des Schulkontextes in Kontakt zu kommen, von den Familien wahrgenommen werden, damit die deutsche Sprache mehr und mehr zur Alltagssprache für die Kinder wird. Die Netzwerkstelle ist auch unter diesem Gesichtspunkt sehr wertvoll, werden damit die Weichen hierfür schon vor der Einschulung gelegt,“ so Giacomuzzi.
EH