Kursfolge beendet
Der Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung wurde von der Fachstelle Kinderwelten in Berlin entwickelt und basiert auf dem Situationsansatz und dem Anti-Bias Approach, der in den 80er Jahren von Louise Derman-Sparks und Kolleg*innen in Kalifornien für die Arbeit mit Kindern ab zwei Jahren entwickelt wurde. Im Mittelpunkt stehen die bewusste Auseinandersetzung mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten sowie eine deutliche Positionierung gegen Vorurteile, Diskriminierung und Einsamkeiten.
„Alle Kinder sind gleich, jedes Kind ist besonders“ lautet der Leitsatz der Vorurteilsbewussten Bildung. In ihren Rechten sind alle Kinder gleich. Mit der eigenen Individualität und Persönlichkeit ist aber jedes Kind besonders. Auf den Umstand, dass sich Kinder auch in Bezug auf die Lebensbedingungen unterscheiden, in denen sie aufwachsen, ging die Referentin, Evelyne Höhme, Erziehungswissenschaftlerin aus Berlin, im Besonderen ein:
„Es macht einen Unterschied, ob ein Kind in finanziell gesicherten oder ungesicherten Verhältnissen aufwächst, welche Hautfarbe das Kind hat, ob es eine Beeinträchtigung hat oder nicht, welche Sprachen es zu Hause spricht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse machen vor der Tür des Kindergartens nicht halt. Es ist wichtig, dass Pädagogische Fachkräfte sich dieser Unterschiedlichkeiten und der Diskriminierungsrisiken bewusst sind und aktiv werden. Bildungseinrichtungen leisten einen wichtigen pädagogischen Auftrag in Bezug auf Chancengerechtigkeit.“
„In der Kursfolge ging es nicht nur um Wissensvermittlung“, unterstrich Kursleiterin und Co-Referentin Birgit Pardatscher, „die praktische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Einseitigkeiten und deren Auswirkungen auf einer persönlich-fachlichen Ebene sowie selbstreflexive Elemente waren ebenfalls wichtige Bestandteile dieser Weiterbildung.“
EH