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"Südtiroler Klimaplan 2040": Ein fortlaufender Prozess

Bei der heutigen Präsentation des "Südtiroler Klimaplans 2040" wurden auch die Monitoring-Methoden der Interessengruppen erklärt. Ab Anfang 2024 wird der zweijährige Evaluierungsprozess beginnen.

Ein herausragendes Merkmal des "Südtiroler Klimaplans 2040" ist die Tatsache, dass die Maßnahmen nicht statisch sind, sondern von der Landesregierung auf Vorschlag der Vertreter der verschiedenen Interessengruppen und Organisationen im Rahmen eines Monitorings ergänzt oder verbessert werden können. Dieser Schritt erfolgt im Zuge des partizipativen Prozesses und aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse oder Erfahrungswerte.

Ein langer, aber lohnenswerter Weg

Der Weg zum Ziel "Klimaland Südtirol" begann am 14. September 2021 mit dem Startschuss der Landesregierung für den ersten Vorschlag zur Fortschreibung des Landesklimaplans aus dem Jahr 2011. Über eine spezielle Plattform konnten Bevölkerung und Stakeholder Vorschläge und Kommentare abgeben. Insgesamt gingen 2865 Vorschläge ein, die zusammen mit dem Feedback von Interessengruppen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Jugend in den Klimaplan eingearbeitet werden konnten. Nun bildet der zweite Teil, der so genannte "Spezifische Teil" des Landesklimaplans, zusammen mit dem ersten "Allgemeinen Teil", der im August 2022 verabschiedet wurde, das strategische Dokument "Südtiroler Klimaplan 2040" (siehe eigene Aussendung). 

Laufend aktualisiert auf klimaland.bz

Um über den Fortschritt der Maßnahmen ständig auf dem Laufenden zu sein, wurde die Plattform klimaland.bz geschaffen: Sie zeigt alle Maßnahmen, enthält aber auch Daten. Alle Änderungen an dieser Datenbank werden dokumentiert, so dass nicht nur der Stand der Maßnahmen, sondern auch deren Entwicklung im Laufe der Zeit jederzeit nachvollzogen werden kann. Diese Datenbank ist öffentlich zugänglich. Während das Monitoring in erster Linie darauf abzielt, festzustellen, ob die gemeinsamen Anstrengungen ausreichend sind, um die gesetzten Ziele zu erreichen, und ständig aktualisiert wird, wird die Überwachung des Outputs jährlich veröffentlicht. Es misst die Auswirkungen der auf dem Weg zur Klimaneutralität ergriffenen Maßnahmen und zeigt die Fortschritte im Verhältnis zur bereits verstrichenen Zeit auf. Ein Beispiel: Wird beispielsweise eine unzureichende Verringerung der Verkehrsemissionen festgestellt, so ist zu prüfen, ob dies auf den Gütertransport oder eher auf den Personenverkehr zurückzuführen ist. Sollte beispielsweise der Personenverkehr die Ursache sein, könnte auf einer weiteren Analyseebene festgestellt werden, ob der Umstand primär auf den Transit, die Touristen oder die Art der Mobilität der einheimischen Bevölkerung ist. Damit das Monitoring des Outputs unabhängig von den für die Umsetzung des Klimaplans verantwortlichen Institutionen bleibt, wird eine wissenschaftliche Einrichtung mit dieser Aufgabe betraut werden. Auch in diesem Bereich werden die Ergebnisse öffentlich gemacht.

Zweijähriger Aktionsplan ab nächstem Jahr

Der "Südtiroler Klimaplan 2040" beantwortet neben den konkreten Zielen für die Handlungsfelder und einem ersten Paket von 157 Maßnahmen auch die ganz konkrete Frage: Wie kann das Dokument nach seiner Verabschiedung durch die Regierung weiter verbessert werden? Erstmals wurde auch der anschließende gesellschaftliche Partizipationsprozess konzipiert und beschlossen. Der Klimaplan sieht die kontinuierliche Einrichtung eines Bürger- und Bürgerinnen-Klimarats und eines Stakeholder-Forums vor. Die erste Arbeitsgruppe besteht aus einer repräsentativen Gruppe von 50 Bürgerinnen und Bürgern, die vom Landesstatistikinstitut ASTAT ausgewählt wird.

Der Bürgerrat wird zum ersten Mal im Jahr 2024 zusammentreten und damit einen kontinuierlichen Prozess einleiten. Er wird die Maßnahmen des Klimaplans auf ihre Vollständigkeit überprüfen, sie gegebenenfalls ergänzen und konkrete Vorschläge für die Umsetzung entwickeln. Die Ergebnisse werden der Landesregierung vorgelegt. Das Stakeholder-Forum ist eine Arbeitsgruppe, die unter der Leitung der KlimaHaus-Agentur arbeiten wird. Es besteht aus einem Sekretariat, einem Lenkungsausschuss von Stakeholdern, Expertengruppen und Interessenvertretern. Gemeinsam werden sie die Maßnahmen des Klimaplans ergänzen und Empfehlungen für die weitere Strategie abgeben. Die Ergebnisse der Arbeiten der Arbeitsgruppen werden in den zweijährigen Evaluierungsprozess der Bildungs- und Forschungsallianz für ein nachhaltiges Südtirol einfließen.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/tl/uli