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Ökologischer Beton: Wildbachverbauung setzt Pilotprojekt um

Der Funktionsbereich Wildbachverbauung und die Vereinigung Südtiroler Betonhersteller leisten Pionierarbeit auf dem Gebiet nachhaltige Baumaterialien: Ab Juli wird erstmals nachhaltiger Beton erprobt.

Ein nachhaltiger Beton zeichne sich durch eine möglichst geringe Umweltbelastung in der Herstellung aus, erläutert der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz Fabio De Polo. Auch die Wildbachverbauung möchte ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten: Deshalb sollte auch bei der Errichtung von Schutzbauwerken Kohlenstoffdioxid-Emission eingespart werden, berichten Christian Kofler und Florian Stuefer. Sie bilden mit dem Bereichsdirektor  in Zusammenarbeit mit Christian Grünfelder und Werner Kusstatscher von der Betonvereinigung Concrete die Steuerungsgruppe "Nachhaltiger Beton".

"Dieses Pilotprojekt zeigt, dass wir in die richtige Richtung unterwegs sind“, unterstreicht Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher: "Unser Klimaplan Südtirol 2024 umfasst alle Bereiche und setzt sich die Reduzierung der Treibhausgasemissionen zum Ziel, was am Beispiel dieses ökologischen Betons sichtbar wird.“

"Heuer geht es an die konkrete Umsetzung des Projektes", führt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger aus: "Nachdem durch Anpassung der Betongüte sowie durch Verwendung CO2-armer Zemente und den Einsatz von Recyclingmaterial in der Betonherstellung ein nachhaltiges Betonrezept entwickelt werden konnte, kann der ökologische Beton von unserer Wildbachverbauung in wenigen Wochen erstmals verwendet werden."

Sperren aus ökologischem Beton im Messnerbach in Ulten

Als erstes Landesamt setzt das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd mit Amtsdirektor Thomas Thaler dieses Pilotprojekt nun um. Es erprobt den nachhaltigen Beton auf der Baustelle im Messnerbach in St. Nikolaus im Ultental. Dort errichtet die Wildbachverbauung mit Vorarbeiter Anton Zöschg ab Juli mehrere Konsolidierungssperren entlang des Bachlaufs auf circa 1300 Höhenmetern, erläutert Projektant und Bauleiter Christian Kofler. Die Gesamteinsparung an CO2 wird circa 52 Tonnen betragen, das entspricht in etwa einer Verbrennung von 20.000 Liter Diesel. Der einzige Unterschied zum herkömmlichen Beton ist, dass die nachhaltige Variante etwas mehr Zeit benötigt, um auszuhärten.  In das Projekt Messnerbach werden heuer 600.000 Euro investiert. Die Bauarbeiten werden bis in den Herbst hinein andauern.


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LPA/mac