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PISA 2022: Ausführlicher Bericht für deutschsprachige Schule liegt vor

2142 15-jährige Schülerinnen und Schüler haben im Frühjahr 2022 in Südtirol an der PISA-Studie teilgenommen. Nun legt die Landesevaluationsstelle einen ausführlichen Bericht zu den Ergebnissen vor.

Die weltweit größte und international anerkannte Vergleichsstudie Programme for International Student Assessment (PISA) untersucht, welche Kompetenzen junge Erwachsene durch schulisches und außerschulisches Lernen erworben haben. Dabei wird auf die mathematische, naturwissenschaftliche und Lesekompetenz fokussiert. Erste Ergebnisse wurden am 6. Dezember vorgestellt (LPA hat berichtet). Nun präsentiert die Landesevaluationsstelle einen ausführlichen Bericht zu den PISA-Ergebnissen 2022 für die deutschsprachige Schule in Südtirol.

Seit ihrer Einführung 2000 hat sich die Erhebung zu einem der bedeutendsten Maßstäbe für die Qualität von Bildungssystemen etabliert. In Südtirol wird die Studie laut Martin Holzner, Leiter der Landesevaluationsstelle für das deutschsprachige Bildungssystem, seit 2003 mit einer repräsentativen Stichprobe durchgeführt.

Südtiroler Schülerinnen und Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften über dem Mittelwert

Im internationalen Vergleich liegen die Ergebnisse der Südtiroler bei der Mathematikkompetenz mit 492 Punkten und bei der naturwissenschaftlichen Kompetenz mit 509 Punkten über dem OECD-Mittelwert (OECD-Mittel Mathematik 472 Punkte, Naturwissenschaften 485 Punkte). In der Lesekompetenz unterscheiden sie sich mit 489 Punkten kaum vom OECD-Durchschnitt (476 Punkte). Im internationalen Ranking befindet sich Südtirol in allen drei Kompetenzen im vorderen Bereich der 81 Staaten und Wirtschaftsregionen. Auf staatlicher Ebene liegen die Südtiroler in Mathematik und Naturwissenschaften über dem Mittelwert in Italien (Nationale Mittelwerte Mathematik 471 Punkte, Naturwissenschaften 477 Punkte). Bei der Lesekompetenz besteht zwar eine Punktedifferenz von 7 Punkten zugunsten Südtirols, die Differenz ist statistisch nicht signifikant (Italien 482 Punkte). 

In den fünf Makroregionen, in die Italien eingeteilt wird, zeigt sich in allen drei Studiendomänen ein erhebliches Nord-Süd-Gefälle. Auf lokaler Ebene liegen die Ergebnisse der deutschsprachigen Schülerinnen und Schüler in allen drei Studiendomänen über jenen der italienischsprachigen und ladinischen Jugendlichen.

Vergleich mit den PISA-Ergebnissen 2018

Der Vergleich der PISA-Ergebnisse in den Durchführungsjahren 2018 und 2022 zeigt für die deutschen Schulen in Südtirol einen Punkterückgang auf. Auch weltweit ist ein Rückgang zu verzeichnen, der den Auswirkungen der Covid 19-Pandemie auf den Bildungsbereich zuzuschreiben ist.

Download der PISA-Studie auf der Website der Landesevaluationsstelle: deutsche-bildung.provinz.bz.it/de/pisa-2022



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LPA/red/mac