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CAR[D]O: Neue Schau auf Schloss Tirol feierlich eröffnet

Die Ausstellung CAR[D]O, die den menschlichen Körper in den Mittelpunkt rückt, wurde am 17. März auf Schloss Tirol eröffnet.

BM Erich Ratschiller, Lois Anvidalfarei, Gotthard Bonell, LR Florian Mussner, Roberta Dapunt, Marcello Fera, Karin Dalla Torre und Leo Andergassen (FOTO: Roman Clara - www.provinz.bz.it/news)

Die Materialität des menschlichen Körpers und die daraus resultierenden Spannungen sind Thema einer neuen Asstellung auf Schloss Tirol mit dem Titel „CAR[D]O“ vom Bildhauer Lois Anvidalfarei, der Schriftstellerin Roberta Dapunt und vom Maler Gotthard Bonell. Eröffnet wurde die neue Schau , am 17. März, vom Landesrat für Museen und ladinische Kultur Florian Mussner, der zuständigen Abteilungsdirektorin Karin Dalla Torre und dem Museumsdirektor Leo Andergassen. „Das Verständnis der Volksgruppen wird im besonderen Maße durch die Kunst und die Kultur vermittelt, und deshalb freut es mich ganz besonders, dass auf Schloss Tirol mit dieser Ausstellung alle drei Sprachgruppen miteinbezogen wurden und mit Lois Anvidalfarei und Roberta Dapunt zwei herausragende ladinische Kulturschaffende für die Schau gewonnen werden konnten“, sagte Landesrat Mussner. Auch sei die Ausrichtung der Ausstellung, drei verschiedene Bereiche der Kultur, nämlich Bildhauerei, Malerei und Literatur und Musik in eine Schau zu vereinen, ein sehr anregendes Konzept, so Mussner.

Auch Abteilungsdirektorin Dalla Torre lobte die interdisziplinäre Herangehensweise an das Thema "Car(d)o", das vor allem Ausdruck des menschlichen Lebens sei. Die Ausstellung zeige den Zusehern viel Verbindendes, sorge aber auch für Überraschungen, sagte Museumsdirektor Andergassen, der zudem auf den Katalog zur Ausstellung verwies, der die gesamte Ausstellung beinhaltet und diese mit einer CD mit Musik von Marcello Fera auch musikalisch erlebbar macht.

„CAR[D]O. Lois Anvidalfarei, Roberta Dapunt, Gotthard Bonell“ auf Schloss Tirol zeit auf 350 Quadratmetern eine Gemeinschaftsausstellung von bildender Kunst und Sprache. Roberta Dapunt zeigt und liest Gedichte, Lois Anvidalfarei stellt Skulpturen aus, und Gotthard Bonell hängt Bilder und Zeichnungen in den Raum. Neben den künstlerischen Techniken sind es auch mehrere Sprachen anzutreffen: Roberta Dapunt schreibt als Ladinerin vorwiegend in Italienisch. Lois Anvidalfarei gehört zu den arriviertesten und eigensinnigsten Bildhauern der Gegenwart. Der Bildhauer aus Abtei hat sich in seinem Werk ganz der Darstellung des menschlichen Körpers verschrieben. Es sind gewaltige Körper, die Anvidalfarei formt, schwere Kolosse einer fragilen Menschlichkeit. Der Körper hat den Charme des Ausgeliefertseins, er bekennt sich zum Fragment, kommt oft auch nur mit dem Kopf oder der Hand aus, die als Chiffren für das Ganze stehen. Gotthard Bonell gilt als Altmeister des Realen und der Neuen Sachlichkeit. In seinen Bildmotiven nähert er sich der Erscheinung des menschlichen Körpers, vor und nach der Verwesung. „Caro“ heißt nämlich Fleisch, und „cardo“ meint sowohl die Türangel und auch das Argument. Es ist ein bildlich-sprachliches Nachdenken über den Körper, über den Menschen in seiner materia prima.

Dass die Ausstellung auf Schloss Tirol gezeigt wird, hängt am gesetzten Zuschnitt, ladinische Kultur in das Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte zu holen und diese im thematisch zugeschnittenen Kontext zu zeigen, der sich allerdings in der Wahl der Künstlerin und der Künstler von selbst ergibt, denn alle drei behandeln seit langem das Thema Körper. Die Ausstellung wurde so von den Künstlern konzipiert. Die graphische Umsetzung lag in den Händen von Uli Prugger (Gruppe Gut, Bozen).

Zu sehen ist die Ausstellung vom 18. März bis zum 4 Juni stets von 10 bis 17 Uhr. Montag ist Ruhetag. Mehr Informationen gibt es im Web unter: www.schlosstirol.it

SAN

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