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Wie nachhaltig ernähren sich Südtirols Familien tatsächlich? 

Call for Contributions: Isabel Schäufele-Elbers hat die Problematik von nachhaltigem Konsum aus Sicht der Nachfrage untersucht: Wir wollen zwar gesund einkaufen, die Realität sieht aber anders aus. 

Der Rückgang von Biodiversität und klimatische Veränderungen sind unter anderem direkte Folgen von Lebensmittelproduktionen und Ernährungsmodellen, die nicht nachhaltig sind. Es bedarf eines Wandels innerhalb des Ernährungssystems. Dabei spielt die Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher für einen nachhaltigen Lebensmittelkonsum eine bedeutende Rolle.  

Studien zufolge ist das Interesse vonseiten der Bevölkerung für nachhaltige Ernährung über die letzten Jahre hinweg gestiegen, dennoch ist der Marktanteil von Bio-Lebensmitteln noch sehr niedrig, der Fleischkonsum im Vergleich dazu überaus hoch. Diese Kluft zwischen den positiven Vorsätzen der Konsumierenden und dem realen Konsumverhalten wird auch als "Intentions-Verhaltens-Lücke" bezeichnet und ist zentral für Untersuchungen zum Konsumverhalten. Der Großteil dieser Studien untersucht das Kaufverhalten aufgrund von Selbsteinschätzungen. Daten über den tatsächlichen Einkauf der Personen gibt es wenige, da sie schwer beschaffbar sind.  

Isabel Schäufele-Elbers, Forscherin an der Universität Bozen, hat das reale Kaufverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten mittels 13.000 Familienpanels analysiert. Zielsetzung ihrer Studie war es, die Verbrauchersegmente hinsichtlich zweier unterschiedlicher Indikatoren zu bestimmen: 1) hinsichtlich des Kaufs von Bioprodukten als Indikator für Lebensmittel aus nachhaltiger Produktion und 2) hinsichtlich des Kaufs von Fleisch als Indikator für die Klimaauswirkungen der Ernährung. Die Segmente wurden im Anschluss untersucht, um Rückschlüsse über die Lücke zwischen Einstellung und Verhalten ziehen zu können. Die Studie diskutiert zudem die Herausforderungen für die Entwicklung des Ernährungssystems aus Sicht der Konsumenten und Konsumentinnen.  

Vorstellung im Rahmen der Sustainability Days 

Die Studie wird im Rahmen der "Sustainability Days - Internationale Plattform für die Regionen der Zukunft" am Mittwoch, 7. September 2022, um 12.15 Uhr in der Messe Bozen (Saal Königsspitze) vorgestellt. Sie hat am Call for Contributions im Frühling 2022 teilgenommen und ist eines von 13 ausgewählten Projekten, die bei den Nachhaltigkeitstagen vom 6. bis 9. September 2022 der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.  


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LPA/at