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Wildbeobachtungsstelle: Mitglieder für fünf Jahre ernannt

Die Wildbeobachtungsstelle hat beratende Funktion, ist aber auch für Genehmigungen in einigen Bereichen zuständig. Die Amtszeit ist verfallen, die Landesregierung hat die neuen Mitglieder ernannt.

Die Wildbeobachtungsstelle berät die Landesregierung in wissenschaftlichen und technischen Fragen. Hauptsächlich gibt sie Gutachten für die Ausdehnung der Jagd auf nicht jagdbare Arten, für die Errichtung von Zoos und den Fang von Wildtieren zu wissenschaftlichen Zwecken ab.

In der Kommission sitzen Fachleute aus Südtirol, Österreich und eine Vertreterin der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (ISPRA). Die Landesregierung hat heute (2. Juli) für die nächsten fünf Jahre folgende Mitglieder ernannt: Dominik Trenkwalder (Amt für Wildtiermanagement – Vorsitzender, bestätigt), Barbara Franzetti (ISPRA, bestätigt), Florian Kunz (Fachmann für Wildkunde, neu), Gabriela Testor (Wildbiologin, neu) und Josef Wieser (Zoologe, neu).

"Die Wildbeobachtungsstelle ist ein wichtiges und fachlich breit aufgestelltes und paritätisch besetztes Organ, das die Politik in vielen Fragen unterstützt und in der wichtigen und heiklen Thematik Großraubwild ihre Expertise einbringt. Es ist von grundlegender Bedeutung, auch in emotional geführten Diskussionen die objektive Sicht auf das Thema nicht aus dem Blick zu verlieren – dafür steht dieses Gremium“, sagt Landesrat Luis Walcher.

Bekanntlich werden Maßnahmen im Sinne des Landesgesetzes zu Weideschutzgebieten und Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen in Südtirol parallel von der Wildbeobachtungsstelle des Landes und der ISPRA begutachtet. Zwei Vertreter der ISPRA waren gestern und heute zu einer fachlichen Auseinandersetzung mit den Beamten der Abteilung Forstdienst, der Anwaltschaft des Landes und Vertretern des Bauernbunds in Bozen. Es ging darum, gemeinsam rechtliche Möglichkeiten zur Umsetzung von Entnahmen von Schadtieren zu erörtern. 

Alle Beteiligten sicherten zu, ihren Teil der Voraussetzungen erfüllen zu wollen: Der Bauernbund will verstärkt um die Umsetzung von Herdeschutzmaßnahmen werben, die Abteilung Forstdienst feilt mit der Anwaltschaft des Landes an juridisch haltbaren Argumentationen und unterstützt die Nutztier-Eigner in ihren Bemühungen, die ISPRA-Vertreter zeigten sich aufgeschlossen für regelmäßigen Informationsaustausch und grundsätzlich bereit, die schwierigen Rahmenbedingungen der Südtiroler Almwirtschaft zu berücksichtigen. "Es ist uns ein Anliegen, die Tradition der Almbewirtschaftung aufrecht zu erhalten - diese ist gefährdet. Abgesehen von der Rolle der Beweidung für das Tierwohl und der Schutzfunktion bewirtschafteter Almen sind diese Kulturlandschaften das Herzstück der Biodiversität“, sagt Walcher.


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LPA/uli