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Ladinische Flurnamen: St.-Ulrich-Karte beendet Forschungsprojekt

Für St. Ulrich und die Seiser Alm gibt es nun Flurnamenskarten mit 1500 ladinischen Toponymen.

Mitarbeitende und Unterstützer der Karten (Foto: LPA/Micura de Rü)

Nun liegen für die Gemeinde St. Ulrich Flurnamenskarten mit 1500 ladinischen Toponymen für St. Ulrich, Überwasser, Runggaditsch, Pufels und die Seiser Alm vor. Auf großen Orthofoto-Karten, die in dieser Woche in St. Ulrich präsentiert wurden, sind die ladinischen Namen für Gemeinden, Fraktionen, Bergen, Bächen, Wiesen und Wälder eingetragen, wie sie von den dort lebenden Menschen gebraucht werden.

Erhaltung von Kulturgut

Damit ist laut Ladinerlandesrat Florian Mussner ein großes Forschungsprojekt für die ladinische Gemeinschaft in Gröden und im Gadertal abgeschlossen. Die Karte für St. Ulrich ist die letzte in der Reihe der acht Flurnamenkarten für die Gemeinden in Görden und im Gadertal. "Wir halten damit ein wichtiges Kulturgut der Ladiner und ein wichtiges Ergebnis vieljähriger wissenschaftlicher Arbeit in Händen",  sagte der Landesrat. Für eine Sprachminderheit sei die Erforschung der Ortsnamen als Bestandteil ihrer Identität von grundlegender Bedeutung, unterstrich Mussner. Auch im neuen Tourismus-Logo "Dolomites – Gardena" solle das Ladinische "Gherdëina" Platz finden, regte der Landesrat an. Auch der Bürgermeister von St. Ulrich, Tobia Moroder, hob die Wichtigkeit des Projekts besonders für die Ladiner hervor.

Leander Moroder und Alexander Prinoth berichteten über die Entstehung der Karten und beschrieben sie im Detail. Auf der Karte für St. Ulrich im Maßstab 1:5000 sind 490 Toponyme eingezeichnet und auf jener im Maßstab 1:10000 insgesamt 867. Auf der Karte für die Seiser Alm sind 628 Flurnamen zu finden, ein sehr kleiner Teil davon ist auch, wie im tatsächlichen Sprachgebrauch, auf Deutsch.

Viele Helfer

Um die neue Karte für die Gemeinde St. Ulrich zu erarbeiten, wurde die Flurnamen-Karte herangezogen, die die Vereinigung Lia Natura y Usanzes unter Koordination von Meinhard Demetz, Albert Moroder und Siegfried Comploj erstellt hatte. Die neue Karte für die Seiser Alm basiert vielfach auf einer 2001 von Edgar Moroder und der Lia Natura y Usanzes herausgegeben Karte. Die Georeferenz stammt von Elmar Irsara.

Erstellt wurden die Karten von einer Arbeitsgruppe, an der sich viele Freiwillige beteiligt haben. Gedruckt wurden die Karten mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse, des Ressorts für ladinische Schule und Kultur sowie der Gemeinden St. Ulrich und Kastelruth. Das Institut Ladin Micurá de Rü hat die Erforschung der Flurnamenkarten koordiniert.

SAN

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