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Projekt BrennerLEC: Fünf neue Abschnitte auf der A22 aktiviert

Weniger Geschwindigkeit und mehr Klimaschutz sind Ziele des Projekts BrennerLEC. Nun wird es mit freiwilligen Tempolimits auf Teile der A22 in Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto ausgedehnt.

Positive Ergebnisse der Probephase des Projekts BrennerLEC auf der Brennerautobahn A22 wurden heute (13. Jänner) in Trient vorgestellt: Um zehn Prozent haben sich die Stickstoffdioxidkonzentrationen am Autobahnrand bei fließendem Verkehr während des Versuchszeitraums verringert. Auch die Staudauer wurde an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen um ein bis zwei Stunden verkürzt.

Diese Ergebnisse haben die Partner des 2016 auf den Weg gebrachten Projekts veranlasst, das Projekt noch weiter auszudehnen. Beteiligt sind daran die Brennerautobahn AG, die Südtiroler Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, die Landesagentur für Umweltschutz des Trentino, die Universität Trient, der NOI Techpark und Cisma.

"Wir arbeiten daran, den Verkehrs so flüssig, wie möglich zu halten und das wirtschaftliche und soziale Gefüge aufrechtzuerhalten, ohne irgendwelche Verbote zu verhängen", unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.

Das neue Projekt "BrennerLECAfter-Life"

Die neue Initiative "BrennerLECAfter-Life" zielt darauf ab, den Verkehr auf der Brennerachse klima- und alpenfreundlicher zu gestalten. Vorgesehen sind zwei Maßnahmen: Zum einen werden weitere fünf Abschnitte der Brennerautobahn mit dynamischer Geschwindigkeitsreduzierung zum Umweltschutz vorgesehen und zum anderen die dynamische Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke Sterzing-Ala an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen. Die fünf neuen Abschnitte liegen in den Gemeinden Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto und sind jeweils zwischen fünf und fünfzehn Kilometer lang. Nach dem Abschnitt in Neumarkt, wo das Projekt bereits greift, kommen jetzt auch die Landeshauptstädte Bozen und Trient an die Reihe. Auf den Abschnitten Brixen und Rovereto wird die Geschwindigkeitsreduzierung hingegen spätestens kommenden Sommer aktiviert.

Landesrat Vettorato betont, dass die positiven Ergebnisse dank des Einsatzes der verschiedenen Partner und und die Zusammenarbeit mit dem italienischen Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit ermöglicht wurden. Für das Land Südtirol, das mit der finanziellen Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Energiesicherheit den technischen Teil des Projekts finanziere, sei das Vorhaben eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg hin zu mehr Luftqualität in Südtirol der richtige sei.

Der Geschäftsführer der Brennerautobahn Diego Cattoni erklärte: "Die Zukunft ist ein proaktives Verkehrsmanagement, ein rationales Management, das es ermöglicht, auch in Situationen mit hohem Verkehrsaufkommen früher ans Ziel zu kommen, und zwar mit höheren Sicherheitsstandards und mit Rücksicht auf die Umwelt."

Wie funktioniert das Vorhaben?

Eine komplexe, im Rahmen des Projekts BrennerLEC entwickelte Technik veranlasst das User Assistance Center der Brennerautobahn, die Maßnahme immer dann zu aktivieren, wenn der größtmögliche Nutzen für die Umwelt und den Autobahnverkehr besteht. Die Anzeigetafeln zeigen dann eine empfohlene reduzierte Geschwindigkeit an: Diese empfiehlt 90 Stundenkilometer, wenn das grundsätzliche Tempolimit 110 Stundenkilometer beträgt (Brixen und Bozen), dagegen 100 Stundenkilometer, wenn das normale Tempolimit bei 130 Stundenkilometern liegt (Neumarkt, Trient und Bozen und Rovereto). Am Ende des jeweiligen Abschnitts signalisiert ein Piktogramm das Ende der dynamischen Geschwindigkeitsreduzierung.

Bekanntlich gilt diese Vorgabe nur als Einladung an die Fahrer und Fahrerinnen auf der Brennerautobahn, denn auf allen fünf Abschnitten erfolgt die Geschwindigkeitsreduzierung nur aus Umweltgründen. Es gibt also keine gesetzliche Verpflichtung, sondern nur eine freundliche Aufforderung, langsamer zu fahren. "Mit diesem Programm wollen wir ein starkes Zeichen setzen", sagt A22-Präsident Hartmann Reichhalter. "Die Verkehrsströme werden gesteuert, wobei die ökologische Sensibilität als starker Bezugspunkt gilt. Für die Reisenden, die Umwelt und die durchquerten Gebiete sind die positiven Ergebnisse spürbar", sagt Reichhalter.


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LPA/tl/san