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Euregio zieht Bilanz über zwei Jahre Trentiner Präsidentschaft

Intensiv und vielfältig: Der scheidende Präsident Rossi hat heute in Trient Bilanz über zwei Jahre an der Spitze der Europaregion gezogen.

LH Rossi hat heute Bilanz über zwei Jahre Euregio-Präsidentschaft gezogen - Foto: EVTZ

60 Projekte und 638 Jugendliche, die an Euregio-Initiativen teilgenommen haben. Das Euregio-Fest in Pergine, Sportveranstaltungen wie die Tour of the Alps oder die Alpenradtour sowie das Fußballturnier um den Euregio Cup. Und weiter: Der Euregio-Wissenschaftsfonds mit acht finanzierten Projekten und 24 neuen Arbeitsplätzen. Das gemeinsame Auftreten am Brenner in der Flüchtlingsfrage gegen eine Sperrung der Grenze, die gemeinsame Kampagne gegen Gewalt an Frauen, die gemeinsame Wiederaufbauhilfe nach dem Erdbeben in Camerino. Das sind nur einige Daten und Fakten, die heute der scheidende Euregio-Präsident Ugo Rossi in seiner Bilanz über die beiden Jahre Trentiner Präsidentschaft im EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino aufzählte. 

"Es braucht die Einsicht, dass das Miteinander nicht nur ein Muss ist, sondern eine notwendige Voraussetzung für eine bessere Zukunft", erklärte EVTZ-Präsident Ugo Rossi, "die Euregio macht es möglich, unsere Länder durch die Zusammenarbeit aufzuwerten und eine klare Botschaft nach Europa zu schicken." Landeshauptmann Rossi sprach von zwei intensiven und auch anstrengenden Jahren. Er habe eine gute funktionierende Europaregion von Tirols Landeshauptmann Günther Platter übernommen und gebe diese nun an Landeshauptmann Arno Kompatscher weiter, dem er viel Glück für die zweijährige Präsidentschaft wünschte.

Die Fortschreibung der gemeinsamen Geschichte und die Vernetzung der Forschungs- und Wissenschaftszentren, um jungen Menschen in der Euregio neue und bessere Ausbildungsmöglichkeiten zu garantieren, bezeichnete Rossi als wichtige Schwerpunkte der Trentiner Präsidentschaft. "Es gibt noch genug zu tun, ich denke beispielsweise nur an Transitverkehr und Transport oder an eine gemeinschaftliche Politik zum bestmöglichen Schutz unserer Landschaft und Umwelt", sagte der Trentiner Landeshauptmann zu den anstehenden euregionalen Herausforderungen.

Turnhalle für die Jugend

In den letzten beiden Jahren hat sich die Euregio auch als "Turnhalle" für die junge Generation erwiesen. 638 Jugendliche haben die altersspezifischen Angebote der Europaregion wie das Jugendfestival, die Euregio Akademie, das Summer Camp, das Sport Camp und das Music Camp genutzt. Die Euregio hat sich auch in den Klassenzimmern von 38 Schulen und 1600 Studenten einen Namen gemacht. Auch im Sport können Erfolge aufgezählt werden: die 1. Tour oft the Alps im Profiradsport im April, die Alpenradtour im Mai und Juni 2016 und die zwei Fußballturniere um den Euregio Cup.

Fokus auf Wissenschaft und Forschung

Ein Meilenstein wurde in Wissenschaft und Forschung erreicht, wo mittlerweile drei Ausschreibungen – die letzte davon wurde heute genehmigt – für den Euregio-Wissenschaftsfonds in die Wege geleitet wurden. Im Rahmen der ersten beiden Aufrufe wurden 73 Projekte eingereicht, acht davon wurden genehmigt und finanziert und damit 24 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Neue Projekte angestoßen

Angestoßen wurden drei neue Projekte: der "Euregio Master", "Historegio" und "Essen, Gesundheit und Umwelt". Der "Euregio Master" soll 2018 starten. Es ist eine Hochschulausbildung, die sich in erster Linie an das Personal der öffentlichen Verwaltung wendet und unter anderem Bildungsinhalte rund um die Europapolitik vermitteln soll. "Historegio" soll hingegen die Geschichtsforschung mit den sozialen Medien verbinden. Dieses Forschungsprojekt wird von den drei Universitäten von Bozen, Trient und Innsbruck vorangetrieben und vom Zentrum für Regionalforschung der Uni Bozen koordiniert. Im Dezember soll das Projekt starten.

"Essen, Gesundheit und Umwelt" ist hingegen ein dreijähriges Projekt, das neun Forschungszentren und drei Länder unter der Koordination der Stiftung "Edmund Mach" in St. Michael an der Etsch zusammenbringt. Das Projekt ist auf drei Säulen aufgebaut; zum einen werden Seminare für Stakeholder und politische Entscheidungsträger angeboten, zum anderen soll ein starkes und solides Forschungsnetzwerk aufgebaut werden und zum dritten sollen zwölf neue Bildungswege für junge Forschende aus der Europaregion geebnet werden. Im Dezember ist eine öffentliche Auftaktveranstaltung für die Bevölkerung geplant.

Netzwerkarbeit ausgebaut

Im Kulturbereich wurden vom Euregio-Büro monatlich Kurzfilme produziert, um den Bürgern der Europaregion besondere Persönlichkeiten, Orte und Rechtsfragen der drei Länder näher zu bringen; der grenzüberschreitende Online-Kulturkalender "Contakt" auf den Weg gebracht und ein Webportal über das 100-jährige Gedenken an den 1. Weltkrieg in der Europaregion. Ausgebaut wurde die Netzwerkarbeit inbesondere über die makroregionale Alepnstrategie EUSALP und verschiedene Interreg-Projekte wie der grenzüberschreitende Lawinenbericht "Albina" oder der "Euregio-Familypass", einer Vorteilskarte für Familien.

Freie Fahrt in der Euregio am 3. Dezember

Im Bereich der Mobilität ist das EuregioLab 2017 zur Zukunft der Mobilität in der Europaregion nicht zu vergessen. Außerdem gilt es zwei Daten vorzumerken: der 3. Dezember 2017 und der 5. September 2018, zwei Tage, an denen die Abos im öffentlichen Nahverkehr im gesamten Territorium der Europaregion gültig sein werden. Das bedeutet einen ersten Schritt in Richtung eines künftigen gemeinsamen EuregioPasses.

LPA

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