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LH Kompatscher bei EUSALP-Generalversammlung

Unter bayrischem Vorsitz fand heute in Rottach-Egern die zweite Generalversammlung der EU-Alpenstrategie statt. Südtirol war durch LH Kompatscher vertreten.

LH Kompatscher bei der heutigen EUSALP-Generalversammlung - Foto: Stefano Cavicchi

In Rottach-Egern in Bayern sind heute (13. Februar 2017) rund 80 Regierungschefs von Alpenländern und Alpenregionen aus sieben Staaten zur zweiten Generalversammlung der EU-Alpenstrategie zusammengetroffen. Nach Slowenien führt in diesem Jahr Bayern den Vorsitz der EUSALP. Eröffnet wurde die Generalversammlung durch die bayrischen Staatsministerinnen für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen, Beate Merk, sowie für Umwelt und Verbraucherschutz, Ulrike Scharf. Am Tegernsee mit dabei waren neben Landeshauptmann Kompatscher auch die Landeshauptleute von Tirol, Günther Platter, und dem Trentino, Ugo Rossi.

"Die EU-Strategie für den Alpenraum gewinnt als Plattform des Dialogs und der Zusammenarbeit der Alpenländer zunehmend an Bedeutung", sagte heute Landeshauptmann Kompatscher über die Entwicklung von EUSALP, "unser Bemühen und die Aufgabe der verschiedenen Aktionsgruppen ist es nun, Maßnahmen zu erarbeiten, die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Alpenraum verbessern. Zugleich sollen den Verwaltung, der Forschung und den Unternehmen Wege in die Innovation und für eine nachhaltige Entwicklung gewiesen werden." Die Einbeziehung der Lokalregierungen und des Vereinswesens in die Alpenstrategie bezeichnete Südtirols Landeshauptmann als wichtige Aufgabe. 

Zur Umsetzung der EU-Strategie für den Alpenraum haben sich heute in einer gemeinsamen Erklärung die Vertreter der Länder und Regionen bekannt, um "die Wege der grenzübergreifenden, interregionalen und transnationalen Zusammenarbeit gemeinsam anzugehen und damit im Zentrum Europas den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zu stärken". Darin werden vier Hauptziele in den Brennpunkt genommen, nämlich die Sektoren Arbeit ("gerechter Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten"), Mobilität ("nachhaltige interne und externe Anbindung"), Umwelt und Energie ("integrative ökologische Rahmenbedingungen und erneuerbare, zuverlässige Energielösungen") sowie die Form der Zusammenarbeit ("makroregionales Governancemodell") im Alpenraum. 

Bei der Umsetzung des Aktionsplanes der Alpenstrategie - so wurde heute festgelegt - sollen so viele Akteure wie möglich eingebunden werden, von den Gemeinden und der Zivilgesellschaft über die Unternehmen und das Vereinswesen bis hin zu den Nichtregierungsorganisationen und den Bürgern. Die einzelnen Aktionsgruppen werden sich unter anderem dem Aufbau eines grenzüberschreitenden Forschungsnetzwerks widmen, der Verbesserung der grenzüberschreitenden Verknüpfungen im öffentlichen Personennahverkehr, der Energieeinsparung unter anderem durch energetische Optimierung von Gebäuden sowie der Entwicklung eines gemeinsamen Naturgefahrenmanagements.

In der gemeinsamen Erklärung fordern die Alpenregionen auch, dass die makroregionalen Strategien in der EU-Kohäsionspolitik und anderen relevanten EU-Politiken nach 2020 angemessen berücksichtigt werden.   

Um die Alpenstrategie bekannt zu machen, wurde heute ein Fotowettbewerb lanciert. Alle Bürger sind aufgerufen, mit "ihrem Bild" der Alpen am Wettbewerb teilzunehmen (mehr unter www.usandthealps.eu).

Die von der Generalversammlung beschlossenen politischen Prioritäten werden bereits ab morgen auf einer zweitägigen Arbeitsklausur der Aktionsgruppen auf den Weg gebracht. Insgesamt neun Arbeitsgruppen arbeiten an den Zielen der Alpenstrategie. In der AG4 Mobilität führt die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino den Vorsitz, während das Land Südtirol - vertreten durch Umwelt- und KlimaHaus-Agentur - in der mit der Energieeffizienz befassten AG9 federführend ist. 

Die EU-Alpenstrategie betrifft sieben Staaten und 48 Regionen dieser Staaten im Alpenraum. Ihr Aktionsplan vom 28. Juli 2015 konzentriert sich auf die drei thematischen Schwerpunkte Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, umweltfreundliche Mobilität sowie nachhaltige Bewirtschaftung von Energie-, Natur- und Kulturressourcen, die in neun konkreten Aktionen bearbeitet werden. Es ist dies neben jenen des Donauraums, des Baltikums und des adriatisch-ionischen Raums die vierte makroregionale Strategie. 

jw

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