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Pflege: Landesrätin Deeg im Austausch mit dem Burgenland

Landesrätin Deeg hat sich über ein Pflege-Best-Practice-Modell informiert. "Die Weiterentwicklung der Pflege ist eine zentrale Herausforderung", sagt Deeg zum Treffen mit Amtskollegen Schneemann.

Auf unterschiedlichen Ebenen wird derzeit an der Absicherung der Pflege in Südtirol gearbeitet. Dies betrifft sowohl die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten als auch die finanzielle Aufwertung der Sozialberufe. Für die entsprechende Kollektivvertragsverhandlungen wurden von der Landesregierung bereits 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt – und die Weiterentwicklung der Unterstützung der Pflege zu Hause. In diesem Zusammenhang hat sich Soziallandesrätin Waltraud Deeg nach Best-Practice-Modellen umgeschaut und ist im Burgenland fündig geworden. Das österreichische Bundesland beschreitet seit zwei Jahren im Bereich der Absicherung von pflegenden Familienangehörigen einen neuen Weg: Über eine fixe Anstellung erhalten pflegende Angehörige je nach Pflegeintensität des zu Betreuenden einen (Mindest-)Lohn in Höhe von 1700 Euro, zudem sind sie damit sozialversichert. "Ein Modell, das wir uns sehr genau anschauen und auf seine Umsetzbarkeit in Südtirol auf jeden Fall prüfen", resümiert Soziallandesrätin Waltraud Deeg nach einem Online-Austausch mit ihrem Burgenländischen Amtskollegen Leonhard Schneemann. Denn die Absicherung der Pflege und deren Qualität sei ein wichtiges, herausforderndes Anliegen, das unterschiedlicher Lösungsansätze bedürfe.

12. Mai ist der Tag der Pflegenden

Insgesamt sind weltweit rund 28 Millionen Menschen in der Pflege tätig. Hinzu kommen weitere zahlreiche Menschen, die ihre pflegebedürftigen Familienangehörigen umsorgen. Seit 1965 wird jährlich am 12. Mai der Tag der Pflegenden begangen, der vom International Council of Nurses (ICN) ausgerufen wurde und auf den Geburtstag von Florence Nightingale, der Begründerin der modernen Krankenpflege, zurückgeht. "Nicht erst seit der Coronapandemie wissen wir um den großen Stellenwert der Pflegekräfte. Es gilt dringend, an einer Aufwertung der unterschiedlichen Berufsbilder weiter zu arbeiten, um aktuelle und künftige Herausforderungen im Bereich der Pflege angehen zu können. Daneben gilt es auch die Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige auszubauen – denn die Pflege zu Hause ist eine wichtige Stütze im öffentlichen Pflegesystem", betont Sozial- und Seniorenlandesrätin Waltraud Deeg.

Burgenland-Modell: Anstellungsmodelle für pflegende Angehörige

Der Burgenländische Soziallandesrat Leonhard Schneemann berichtete beim Gespräch, dass man für die Pflege zu Hause ein Beschäftigungsmodell entwickelt habe, das die pflegenden Angehörigen besser absichern solle. Diese werden über ein Unternehmen der Landesholding Burgenland mit einem fixen Arbeitsverhältnis beschäftigt, sind dadurch sozial- und rentenversichert und erhalten den Mindestlohn von 1700 Euro. Die pflegenden Angehörigen müssen in diesem Zusammenhang eine niederschwellige Ausbildung im Bereich der Pflege wahrnehmen, sie können sich dabei auch zu sogenannten Heimhelferinnen und Heimhelfern ausbilden lassen. Das Modell werde gut angenommen, bisher seien in den vergangenen zwei Jahren 320 Beschäftigungsverhältnisse abgeschossen worden, informierte Schneemann. Nachdem die Herausforderungen in Betreuung und Pflege im Burgenland und in Südtirol ähnlich seien, wolle man nun überprüfen, inwieweit dieses Modell auch in Südtirol zur Anwendung kommen könne, unterstrich Deeg beim Online-Austausch: "Der Pflege Service Burgenland wird derzeit evaluiert, für Herbst werden die Auswertungsergebnisse erwartet. In jedem Fall werden wir dieses Best-Practice-Modell, das mittlerweile auch auf Pflegeeltern ausgeweitet wurde, weiter verfolgen."


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LPA/ck