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Frauen in den Verwaltungsräten: gesetzliche Quote erstmals erreicht

Bereits zum dritten Mal hat die Landesrätin für Chancengleichheit Martha Stocker die Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen in Gesellschaften mit Beteiligung des Landes Südtirol im Rahmen eines Sommercocktails zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Dabei zog die Landesrätin eine positive Bilanz: Erstmals seit Einführung der Frauenquote besetzen Frauen ein Drittel der Sitze in den Aufsichtsräten.

Fünf Jahre nach dem Gleichstellungsgesetz können die Frauen die festgeschriebene Quote in den Aufsichts- und Verwaltungsräten zu einem großen Teil erreichen.

"Seit der Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes im Jahre 2010 haben wir viele kleine und größere Schritte machen können: Wir sind auf einem guten Weg", erklärte Martha Stocker in ihrer Begrüßung der Südtiroler Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen zu einem spätsommerlichen Vernetzungstreffen am gestrigen Donnerstag (27. August). Rund 40 Frauen nutzten die Gelegenheit, um sich in lockerer Atmosphäre gegenseitig kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.

Dass Frauen auf dem Vormarsch und Südtirols Verwaltungs- und Aufsichtsräte in den vergangenen Jahren um einiges weiblicher geworden sind, zeigen die aktuellen Zahlen: Während vor der Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes zwei bzw. ein Prozent der Gremiumsmitglieder Frauen sind, so stieg dieser Prozentsatz im Jahr 2013 durch die Einführung der Drittelquote (Durchführungsbestimmungen LG 3/2012) auf 21 Prozent bei den Verwaltungsräten und 22 Prozent bei den Aufsichtsräten.

Fünf Jahre nach dem Gleichstellungsgesetz können die Frauen das festgeschriebene Ziel zu einem großen Teil erreichen: Bei den Aufsichtsräten konnte erstmals die gesetzlich vorgeschriebene Quote von 33 Prozent  erreicht werden, bei den Verwaltungsräten sind es immerhin bereits 30 Prozent. "Die aktuellen Zahlen sind ein Beweis dafür, wie wichtig der öffentliche und politische Druck waren", bekräftige Landesrätin Stocker im Rahmen des Sommercocktails. "Trotzdem gilt es nun weiterhin daran zu arbeiten, dass Frauen in Zukunft auch der Zugang zu privatrechtlichen Gesellschaften erleichtert wird", so Stocker.

Die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer berichtete den Aufsichts- und Verwaltungsrätinnen über das Kooperationsabkommen zur "Regionalen Allianz für Chancengleichheit", das im Juni in Trient von den Institutionen beider Provinzen aus dem Bereich der Chancengleichheit unterzeichnet wurde. "Ziel dieses Abkommens ist die gemeinsame Ausarbeitung von Aktionen gegen jede Form von Diskriminierung", so Oberhammer. "Dieses Abkommen soll die Basis für eine Reihe von länderübergreifenden Projekten sein, um das Bewusstsein in der Gesellschaft für eine wirtschaftliche Unabhängigkeit und soziale Sicherheit der Frau in jedem Lebensabschnitt zu stärken", betonte Oberhammer.

mp

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