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Eröffnungskonferenz der italienischen Schulen: vier Herausforderungen
Mit der Eröffnungskonferenz der Führungskräfte für die italienischen Schulen haben Landesrat Christian Tommasini und Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei heute (31. August) den offiziellen Startschuss für das Schuljahr 2015/2016 gegeben.
An den italienischen Schulen hat mit der heutigen Eröffnungskonferenz für die Schulführungskräfte das Bildungsjahr 2015/2016 offiziell begonnen. Der Landesrat für die italienische Schule, Christian Tommasini, hat dabei auf vier Prioritäten für das kommende Schuljahr hingewiesen. Dies sind die Unterstützung der Integration, die Tätigkeiten zur Förderung der Mehrsprachigkeit - insbesondere an den Oberschulen -, der weitere Ausbau der Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Arbeitswelt sowie die Überarbeitung der Stundenpläne für den Unterricht.
In Bezug auf die Förderung der Integration erklärte Landesrat Tommasini, dass es angesichts gleichbleibender Geldmittel notwendig sein wird, eine Umverteilung der Mittel ins Auge zu fassen. Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage müsse das gesamte System überdacht werden, um auf die neuen Bedürfnisse einer sich im Wandel befindlichen Gesellschaft eine Antwort zu finden. "Die italienische Schule wird aber weiterhin eine Schule der Inklusion bleiben", versicherte der Landesrat.
Was die Mehrsprachigkeit und die Dreisprachigkeit an der Schule anbelangt, so zeigte sich Landesrat Tommasini mit den erreichten Ergebnissen zufrieden. Seine Absicht sei es aber, die Anstrengungen in diesem Bereich besonders an den Oberschulen noch weiter auszubauen, so Landesrat Tommasini. Zugleich wies er darauf hin, dass es durchaus genügend rechtlichen Spielraum gebe, um solche Projekte umzusetzen, Probleme bestünden aber, ausreichend geschulte Lehrpersonen zu finden, die mit CLIL (Content and Language Integrated Learning) - d.h. dem Unterricht der Lerninhalte des eigenen Faches in einer Fremdsprache - vertraut sind. Diesbezüglich regte er eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Universitäten von Bozen, Trient und Innsbruck an. Zudem sollten die bereits an den Schulen arbeitenden Lehrpersonen bei der Durchführung solcher Sprachprojekte stärker unterstützt werden. Bereits bestehende Pilotprojekte sollten außerdem auf andere Schulen ausgeweitet werden.
Als weitere Priorität erachtet der Landesrat die stärkere Verbindung zwischen der Schule und der Arbeitswelt. Dabei regte er den Ausbau der Durchlässigkeit zwischen diesen beiden Bereichen an. Dies würde auch dazu beitragen, die Unternehmen zu stärken und das unternehmerische Denken in den Schulen zu verankern, so der Landesrat. Gerade der Berufsbildung komme dabei eine große Bedeutung zu. Insbesondere hob er die Qualität der dualen Ausbildung in Südtirol hervor, wies aber auch darauf hin, dass dieses Modell vor allem in der städtischen Bevölkerung noch auf zu wenig Akzeptanz stoße.
Zuletzt regte der Landesrat noch eine Überarbeitung der Stundenpläne für den Unterricht an, um den neuen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei begrüßte die neuen Führungskräfte und wies auf die geleistete Arbeit hin. Sie hob besonders hervor, dass die Schulreform eine große Herausforderung für die Arbeit in den Landesämtern darstelle, was sich ihrer Meinung nach auch im kommenden Schuljahr noch bemerkbar machen wird.
Große Bedeutung maß Minnei der Umsetzung des Sonderplans zur unbefristeten Aufnahme von Lehrpersonen bei. Diese Maßnahme beruht auf dem Staatsgesetz "La buona scuola" sowie auf dem Omnibusgesetz des Landes. Dadurch sei es möglich gewesen, zahlreiche Stellen neu zu besetzen.
Angesichts der im Schulbereich herrschenden Komplexität brachte die Schulamtsleiterin ihre Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Schulführungskräften zum Ausdruck. Nur so können auch schwierige Situationen gemeistert werden, zeigte sich Minnei zuversichtlich, und dies würde sich schlussendlich auch positiv auf das Wohlbefinden der Lehrkräfte, der Eltern und der gesamten Schulgemeinschaft auswirken.
me