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Welttag der Menschen mit Behinderung: Neue Projekte für mehr Würde

1993 wurde der Welttag der Menschen mit Behinderung erstmals ausgerufen, seitdem wird jährlich am 3. Dezember auf die Belange dieser Menschen aufmerksam gemacht. Anlässlich des Welttages erinnert Soziallandesrätin Martha Stocker an Nachteile, die für Menschen mit Behinderung im täglichen Leben entstehen und macht auf deren Würde und persönliches Wohlergehen aufmerksam.

Etwa 250 Kinder bis zu sechs Jahren sind in Südtirol von verschiedenen schweren Behinderungen betroffen. Aufgrund ihrer Beeinträchtigungen haben sie und ihre Eltern einen besonderen Bedarf an Unterstützung und Begleitung bei der Bewältigung des Alltags. "Wir haben in Südtirol ein gut funktionierendes Netzwerk von professionellen Diensten im Gesundheits- und Sozialbereich sowie eine Reihe von Betroffenenorganisationen, die Kindern mit Behinderung und deren Eltern mit Rat und Tat zur Seite stehen", unterstreicht Landesrätin Stocker im Vorfeld des Welttages der Menschen mit Behinderung.

Dabei verweist die Landesrätin auf das Projekt der "Familienbegleitung und pädagogischen Frühförderung", das seit einiger Zeit vom Sozialbetrieb Bozen für ganz Südtirol geführt wird.  Das Begleitungsangebot wendet sich an jene Familien, die ein Kind im Säuglings-, Kleinkind-, Kindergarten- oder Vorschulalter mit einer Beeinträchtigung haben. Eine Fachkraft gibt dabei den Eltern Anleitung und Unterstützung zur Alltagsgestaltung und -bewältigung, mit Blick auf die Bedürfnisse der gesamten Familie. Weiters werden Mutter und Vater bei ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit der Behinderung des Kindes unterstützt. Dem Kind wird die spielerische Förderung in verschiedenen Entwicklungsbereichen angeboten und es wird beim Eintritt in den Kinderhort und Kindergarten sowie beim Übergang in die Schule begleitet. Dabei stehen die Eltern immer an der Seite ihres Kindes und tragen zu dessen positiver Gesamtentwicklung bei.

Mit dem Dienst "Koordination von Wohnprojekten" startete die Lebenshilfe Ende des Jahres 2014 ein weiteres neues Projekt: Menschen mit Behinderung und deren Angehörige werden in Wohnfragen individuell unterstützt und begleitet. Die Einrichtung dieses Dienstes ergab sich aus der gesteigerten Nachfrage und den nur sehr beschränkten Ressourcen bei den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaften. Neue Wohnplätze waren aufgrund der immer länger werdenden Wartelisten kaum mehr verfügbar. Landesrätin Stocker bewertet diese Entwicklung positiv: "Selbständiges Wohnen fördert die Autonomie der Menschen mit Behinderung und entlastet auch die Angehörigen. Es bleibt zu hoffen, dass wir das Angebot an Wohnplätzen in Zukunft noch steigern können."

Für Aufmerksamkeit sorgt derzeit auch die Sensibilisierungskampagne des Landesamtes für Menschen mit Behinderung "barrierefrei.ich bin dabei – che piacere senza barriere". Das Ziel dieser Kampagne ist eine höhere Lebensqualität im Alltag durch weniger Barrieren, wobei vor allem für Menschen mit Behinderung ein deutlicher Mehrwert erzielt werden soll. Die angepeilten Maßnahmen zur Barrierefreiheit sollen im Sinne des Gedankens der Nachhaltigkeit Vorteile für die Zukunft bringen - nicht nur für Menschen mit Behinderung. Der drei Jahre dauernden Kampagne wird bis Ende des Jahres an Bushaltestellen und Bussen mit Plakaten Sichtbarkeit verliehen, im Anschluss daran werden eine Reihe von Aktionen wie beispielweise eine barrierefreie Woche auf das Thema aufmerksam machen.

LPA