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Landesrat Schuler: "Forschung ist Fundament für nachhaltige Entwicklung"
"Wir stehen in der Landwirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen, die sich nur durch Innovationen aus Wissenschaft und Forschung lösen lassen", betonte Agrarlandesrat Schuler heute (14. Jänner) in seinem Referat bei der 63. Obstbautagung des Vereins Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen in Meran. Dazu brauche es eine Stärkung des Versuchszentrums Laimburg und einen Ausbau der Kooperationen.
Es müsse der Landwirtschaft gelingen, auf einer immer kleiner werdenden Fläche für eine steigende Weltbevölkerung Lebensmittel immer ökologischer zu produzieren, erklärte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler auf der wichtigsten Fachtagung der Obstwirtschaft. Konsumverhalten und Anforderungen an die Landwirtschaft haben sich genauso verändert wie die Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Produktion selbst. "Die Südtiroler Landwirtschaft", unterstrich Landesrat Schuler, "braucht kluge Konzepte im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels und für den Fortbestand unserer klein strukturierten Betriebe und neue Ideen, um die Agrarproduktion noch nachhaltiger zu gestalten".
Einerseits soll das Versuchszentrum Laimburg gestärkt werden. Darum durchläuft die Laimburg derzeit einen Reorganisationsprozess, bei dem das Versuchswesen von der Verwaltung getrennt und die landeseigenen Flächen in einen Sonderbetrieb für die Guts- und Domänenverwaltung eingegliedert werden. "Durch diese Umstrukturierung werden wir erreichen, dass sich die Laimburg wieder auf ihr Kerngeschäft – die Versuchstätigkeit und Forschung – konzentrieren kann", führte Landesrat Schuler aus.
Zudem solle die internationale Vernetzung der Forschung und die Nutzung dieser Kontakte durch Kooperationen, Forscheraustausch, Symposien etc. gestärkt werden. Auch eine Bündelung der Kräfte solle vorgenommen werden, mit einem Ausbau der bestehenden Kooperationen zwischen der Laimburg und der Universität Bozen und dem Aufbau neuer internationaler Kooperationsprojekte.
"Die Südtiroler Landwirtschaft soll auf bestimmte Entwicklungen bzw. Notwendigkeiten flexibler reagieren und auch die Fördergelder betreffend Forschung, Entwicklung und Innovation besser nutzen", legte Landesrat Schuler dar: "Eine neue private Finanzierungsgesellschaft bestehend aus den Apfel-, Wein- und Milchsektoren könnte ergänzend dabei helfen." Diese sollte Träger von Projekten sein, die von der Laimburg umgesetzt werden.
"Wir werden einen solchen Prozess anstoßen und nach Kräften unterstützen", schloss Schuler, "dann können wir unsere Position am Weltmarkt nicht nur halten, sondern sogar ausbauen und der nächsten Generation gleichzeitig eine lebenswerte Landwirtschaft und Landschaft hinterlassen".
Die Obstbautagung wird vom Verein Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Landwirtschaft, dem Beratungsring für Obst- und Weinbau und dem Land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg organisiert. Der Verein der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen zählt derzeit über 1600 Mitglieder, die fast ausschließlich aus dem Obst- und Weinbaugebiet kommen, und besteht aus den beiden Bezirken Bozen-Unterland und Meran-Vinschgau, zudem gibt es noch die schulbezogene Sektion Laimburg; Obmann ist Stefan Pircher.
Am Nachmittag stehen Referate über die Qualität von Apfelsorten und die Verbesserung der Bodenbeschaffenheit, über optimierte Luftführung und die Ausbringtechnik im Pflanzenschutz auf dem Programm.
mac