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Landesrat Schuler trifft Minister Martina: Milch zentrales Thema

Die Krise in der Milchwirtschaft war gestern (25. Februar) zentrales Thema des Treffens der Agrarlandesräte mit Landwirtschaftsminister Martina in Rom. "Eine unserer Forderungen", berichtet Landesrat Schuler, "sieht vor, wie in der Obst- und Weinwirtschaft für Erzeugerorganisationen die Möglichkeit zu schaffen, aus dem Gemeinschaftshaushalt mitfinanzierte operationelle Programme umzusetzen".

Agrarlandesrat Arnold Schuler hat gestern gemeinsam mit seinen Amtskollegen mit Italiens Landwirtschaftsminister Maurizio Martina die italien- und europaweite Krise der Milchwirtschaft besprochen. Südtirol, betont Schuler, steht aufgrund der Organisation in Genossenschaften und der Tatsache, dass 90 Prozent der Milch veredelt werden, bisher gut da. Wenn die derzeitige Entwicklung allerdings weiter anhält, wird dies negative Auswirkungen auch auf Südtirol haben. Deshalb sei es sehr wichtig, dass Maßnahmen gesetzt werden, speziell für die Berglandwirtschaft. "Operationelle Programme mit finanzieller Unterstützung durch die EU", unterstreicht Landesrat Schuler, "würden der Milchwirtschaft einen positiven Schub verleihen". Mit seinem Trentiner Amtskollegen Michele Dallapiccola und weiteren Vertretern von Politik und Bauernverbänden hat er EU-Kommissar Phil Hogan bereits einen Katalog mit Maßnahmen übergeben, die das Überleben der kleinen Milchproduzenten im Alpenraum garantieren können, und zwar bei einem von EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann organisierten Treffen in Brüssel.

Zahlen zur Milch in Südtirol, entnommen dem Tätigkeitsbericht 2014 des Sennereiverbandes Südtirol; in diesem Jahr wurde eine leichte Steigerung der Milchanlieferung verzeichnet: Insgesamt wurden 378,3 Millionen Kilogramm Kuhmilch an die Genossenschaften geliefert, davon 6,6 Millionen Kilo Biomilch. Von den fast 5000 Milchlieferanten liefern 106 Biomilch. Die durchschnittliche Milchmenge pro Betrieb beträgt knapp 76.000 Kilo, im Schnitt werden 15 Milchkühe pro Betrieb gehalten. Wurden im Jahr 2000 noch 6150 Milchlieferanten gezählt, sank die Zahl im Jahr 2005 auf 5800 und 2010 auf 5390, 2014 waren es dann exakt 4982. Die Südtiroler Milch wurde in 11 Betriebsstätten verarbeitet; der Umsatz der Milchhöfe wurde um 1,3 Prozent auf 451 Millionen Euro gesteigert. In den milchverarbeitenden Genossenschaften waren 2014 knapp über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Von den 378,3 Millionen Kilogramm Kuhmilch wurden 21,8 Millionen Kilo als Frischmilch abgefüllt, 125,8 Millionen Kilo zu Joghurt verarbeitet, 19,9 Millionen Kilo zu Käse und fast 3 Millionen Kilo zu Butter. Der Milchpreis ist seit 2009 stetig angestiegen und lag im Jahr 2014 bei 49,88 Cent pro Kilogramm.

Am 19. Mai tagt eine internationale Berglandwirtschaftskonferenz mit dem Thema "Berglandwirtschaft – aus Tradition und Verantwortung für morgen" in Garmisch-Partenkirchen, bei der das Problem Milch auf allen Ebenen diskutiert wird.

mac