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Welt-Parkinson-Tag am 11. April: Lernen, mit Veränderungen zu leben
2014 sind über 1400 Menschen in Südtirol an Parkinson erkrankt, ihr Durchschnittsalter beträgt 75 Jahre. Ein Fortschreiten der Krankheit kann nach dem Ausbruch nicht mehr verhindert werden. Gesundheitslandesrätin Martha Stocker weist am Welt-Parkinson-Tag am 11. April aber darauf hin, dass die aufgrund der Krankheit entstehenden Beeinträchtigungen durch gezielte Maßnahmen gemildert werden können.
1817 wurde die Krankheit erstmals vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben, Anfang der Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Mangel des Botenstoffes Dopamin als Ursache dieser neurodegenerativen Krankheit definiert. Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, ihre Symptomatik und der Verlauf sind aber sehr individuell. Deren Ursachen sind auch heute noch nicht klar, es wird ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren als Auslöser vermutet. Unbeweglichkeit, Steifheit, Zittern im Ruhezustand und Haltungsinstabilität sind die typischen Merkmale, die bei Parkinson auftreten und den Betroffenen das Leben und damit tägliche Abläufe zunehmend schwer machen.
„Wir müssen uns künftig angesichts der steigenden Lebenserwartung auf eine Zunahme von Parkinsonpatienten einstellen. Wie auch bei anderen chronischen Krankheiten ist es deshalb unsere Aufgabe, den Betroffenen ein weitgehend aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen“, betont Landesrätin Stocker anlässlich des Welt-Parkinson-Tages. Da die Lebenserwartung von Parkinsonpatienten etwa gleich hoch ist wie bei gesunden Menschen, müsse die Lebensqualität durch gezielte Maßnahmen erhalten und gefördert werden, so die Landesrätin. Gesunde Ernährung, Sport und Bewegung sowie das Engagement in Selbsthilfegruppen wirken sich dabei positiv auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aus. Wird die Krankheit zudem relativ früh diagnostiziert, kann der Krankheitsverlauf erheblich verlangsamt werden.
Die Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte Krankheiten mit Sitz in Bozen ist für Betroffene eine wertvolle Anlaufstelle: durch gezielte Information und Begleitung lernen die Patienten mit der Krankheit umzugehen und werden bei der Kontaktpflege mit anderen Erkrankten unterstützt. Die medizinische Beratung erfolgt in den Fachambulanzen an den Krankenhäusern von Bozen, Brixen, Meran, Sterzing und Bruneck.
mp