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Afrikanische Schweinepest: Gut informiert ist guter Schutz

In einigen Gebieten Oberitaliens gibt es Schweinepest-Herde – diese Seuche ist für den Menschen ungefährlich. Um zu vermeiden, dass die Seuche auch Südtirol erreicht, gibt es ein Informationsblatt.

2022 ist die Afrikanische Schweinepest auf dem italienischen Festland erstmals aufgetreten, Südtirol ist bis heute nicht betroffen. Die Afrikanische Schweinepest befällt ausschließlich Schweine – Wild- und Hausschweine – ist hochgradig ansteckend und endet für die Tiere meist tödlich. Der Landesveterinärdienst hat eine Informationsbroschüre mit Fakten zur Schweinepest erarbeitet – es ist wichtig, einige Regeln einzuhalten. "Informieren ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention. Es gibt keine Impfung, aber auch keine Therapie gegen die Schweinepest. Allerdings kann jeder dazu beitragen, dass Südtirol seuchenfrei bleibt", sagt Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher

Für Menschen ist das Virus in keinem Fall gefährlich – auch nicht der Verzehr von Schweinefleisch. Für Menschen zählen vor allem die Tiergesundheit und der wirtschaftliche Faktor: Wo Seuchenherde ausgewiesen werden, gelten strikte Regeln für Haltung und Fleischverarbeitung; Keulungen von ganzen Beständen gehören auch zum Protokoll. Als Überträger gelten vor allem Wildschweine. Auch der Mensch spielt eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus: Es kann über verunreinigte Gegenstände (Geräte, Transportfahrzeuge, Schuhe, Kleidung), erregerhaltige Fleischabfälle oder kontaminiertes Futter übertragen werden. Auch Tierhalter haben bereits die Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Betrieben erhöht, zum Beispiel durch Vermeiden von unnötigem Kontakt der Tiere mit betriebsfremden Menschen. "In Südtirol haben wir keine ansässige Wildschweinpopulation. Dieser Umstand reduziert das Risiko der Ansteckung über Wildschweine enorm. Umso wichtiger ist es, die Bürgerinnen und Bürger darüber zu informieren, dass auch sie mit einfachen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Seuchenprävention leisten können", erklärt Gerlinde Wiedenhofer, stellvertretende Landesveterinärdirektorin. 

Was kann jede/jeder tun? Die Regel, allen Müll, auch Lebensmittelreste, mit nach Hause zu nehmen, sollte unbedingt eingehalten werden. Das ist ein Beitrag zum Umweltschutz, aber auch ein Abschirmen vor Wildtieren, die sich unter anderem von Müll oder Lebensmittelabfällen ernähren. Almbetreiber werden daran erinnert, ihre Speiseabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen – entsprechende Kontrollen können Teil der Almkontrollen der zuständigen Ämter sein. Auch die Jäger tragen die Informationskampagne mit. Bürgerinnen und Bürger sollten dem Sanitätsbetrieb oder dem Landesforstkorps Meldung erstatten, wenn man ein totes Wildschwein findet.


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LPA/uli