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Langtaufers: Skiverbindung mit Kaunertal erneut abgelehnt

Der ergänzende Eingriff in der Skizone "Langtaufers" in der Gemeinde Graun im Vinschgau wird nicht genehmigt. Darauf hat sich die Landesregierung heute geeinigt.

Heute (6. August) hat die Landesregierung wiederholt beschlossen, den ergänzenden Eingriff in der Skizone "Langtaufers" für die skitechnische Verbindung mit der Zone Kaunertal abzulehnen. 

Peter Brunner, Landesrat für Raumentwicklung, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, hatte den Beschluss vorgeschlagen, nachdem die Kommission für die Bewertung der sozio-ökonomischen Aspekte und der Umweltbeirat die Stellungnahmen der Gesellschaft Oberländer Gletscherbahn AG erneut negativ bewertet hatten. Der Umweltbereit bestätigte mit seinem Gutachten vom Juni 2024 sein negatives Gutachten vom November 2018. 

"Die Genehmigung von ergänzenden Eingriffen in Skizonen setzt ein positives Gutachten des Umweltbeirates voraus - mit einem negativen Gutachten ist es nicht möglich, die Genehmigung des Eingriffs zu begründen", sagte Brunner dazu. Gegenüber des Zeitpunkts, in dem die Gemeinde das Verfahren eingeleitet hatte  (2016), hätte zudem die Sensibilität gegenüber Umweltfragen und Fragen zum Klimawandel deutlich zugenommen, so Brunner. Auch die Position der Gemeinde Graun im Vinschgau habe sich zwischenzeitlich geändert: Die Mehrheit der Bevölkerung und die Verwaltung wünschten keine Skiverbindung mit dem Kaunertal mehr. 

Die Vorgeschichte 

Im Dezember 2017 hatte die Landesregierung das Projekt für die Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal abgelehnt (LPA berichtete). In der Folge reichte die Gesellschaft "Oberländer Gletscherbahn AG" Rekurs beim Verwaltungsgericht, Autonome Sektion für die Provinz Bozen, ein. Darauf leitete die Landesregierung im März 2018 das Verfahren für die Aufhebung des Beschlusses von 2017 im Selbstschutzweg ein. Grund dafür war ein Rechtmangel, wonach bei einem Mitglied das Umweltbeirates, der die Umweltauswirkungen des Eingriffs bewertet hatte, ein Interessenskonflikt vorgelegen hätte (LPA hat berichtet).  

Im April 2020 hat die Landesregierung die Skiverbindung nach Überprüfungen erneut abgelehnt (LPA hat berichtet). Ein Staatsratsurteil hob im März 2023 diesen Beschluss  mit einem Urteil auf. Dieses besagte, dass die Landesverwaltung der Gesellschaft die Hinderungsgründe vor der Vorlage der Ablehnung an die Landesregierung hätte zustellen müssen. 

Das Projekt der Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal der Oberländer Gletscherbahn AG umfasst eine Liftanlage mit Talstation in Melag und Bergstation am Karlesjoch samt Skipisten sowie als Alternative dazu eine Variante über das Weißseejoch. Der Rat der Gemeinde Graun im Vinschgau hatte das Vorhaben 2016 genehmigt.  


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LPA/mpi