Beni culturali in Alto Adige

Vexierkrug "IH 1839"

Krug, Vexierkrug, Scherzgefäß. Hohe bauchige Form.
Irdenware.
Standboden; außen niedriger senkrechter Stand mit niedrigem tief einziehendem Schaft; hohe ellipsoide Wandung mit Dmax. in der unteren Gefäßhälfte; hohe steil ansteigende Schulter; hoher leicht einziehender Hals; außen verstärkter Wulstrand mit an der Außenseite sieben in regelmäßigen Abständen aufgelegten kleinen Appliken, die zwei herzförmigen im hinteren Bereich rahmen die beiden kleinen Ausgussöffnungen.
Randständiger vertikaler querovaler Wulsthenkel mit flachem Knick, oberhalb von Dmax. verstrichen.
Innen Spiegel mit kantigem Übergang zur Wandung.
Dekor:
Ausgeschnittener Dekor, Hals und oberer Schulterbereich durchbrochen gearbeitet; Fries aus verschränkten Ringen, darüber Fries aus verschränkten Rundbögen mit eingesetzten Herzen.
Am Bauch an der Vorderseite aufgelegte Perlwülste, großflächige Mandorla mit davon ausgehenden dreieckigen Blättern, in der Mandorla Christusmonogramm "IHS" mit Kreuz und Herz, dazu Initialen "IH" und Datierung "1839".
An der Henkeloberseite Kerbdekor, Rauten im oberen, Querlinien im unteren Bereich.
Stark glänzende dunkelbraune Glasur an den Außenflächen außer dem Boden und innen über den durchbrochene Teil (Graubraun-Kastanienbraun, RAL 8019-8015), farblose Glasur im unteren Bereich der Innenflächen mit gelber Farbwirkung.
Beiger Scherben.

Weiße Farbflecken am Rand.
An der Innenwandung vom Boden bis zum Henkelansatz außen ein vertikaler Wulst mit kleiner Öffnung am unteren Ende.
Vorsicht: durchbrochener Teil mit zahlreichen Sprüngen in den Stegen; Riss am Henkel - nicht am Henkel aufheben.

Am Boden alter Inventarnummernaufkleber, handschriftlich "45".

Färbung und Art des Dekors erinnern stark an die Produktion des Kröning.
Vexierkrüge: In Henkel und Krugrand wurde eine Schnur eingearbeitet, die beim Brand verglühte und eine Rohrleitung vom Gefäßinneren über den Henkel zum Rand bildete. Von den mehreren Löchern am Rand mussten beim Trinken alle bis auf eines zugehalten werden.
Grasmann, Lambert: Die Hafner auf dem Kröning und an der Bina, Straubing 2010, S. 264-265 und S. 296-297.]
[DvM 09.2014]