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collana

"Saltnerkette": Kette aus feingliedrigen Messingringlein mit einem Brustgehänge aus 15. Eberzähnen, die auf einen Metalldraht aufgezogen sind. An den beiden Übergängen der Kettenglieder zum Brustgehänge sind zwei Lederhülsen über die Kette gezogen. Das Schmuckgehänge gehört zur Trachtausstattung eines Saltners.

Denominazione oggetto:
collana
Numero d'inventario:
00604.2
Data:
1850 - 1899
Materiale:
osso, metallo, cuoio
Istituzione:
Hoamet Tramin - Museum
Dimensioni:
lunghezza 84 cm
Note storico-critiche:
Das Wort Saltner, das dem mundartlateinischen saltuarius entstammt, bezeichnet eine Person, der ein Gemeinschaftsgut zur Aufsicht anvertraut wurde, weshalb sich die Bezeichnung in zahlreichen Dorfordnungen und Urkunden wiederfindet. Das auszuübende Amt heißt Saltnerei. Mit dem Amt verbunden waren allerlei Pflichten, aber auch Gebräuche und Rechte.
Die Saltner wurden jedes Jahr zu Jakobi (25. Juli) oder Laurenzi (10. August) unter den ledigen Burschen rekrutiert und von der Gemeinde unter Vertrag genommen. Jeder dieser Flurwächter hatte bis zum Ende der Weinlese in seiner Rigl für Ordnung zu sorgen, Wild- und Haustiere fernzuhalten und Traubendiebstahl zu verhindern. Wildschweine, Füchse, Dachse, Marder und insbesondere die mundartlich als Greilen bezeichneten Siebenschläfer hatten es auf die Trauben abgesehen und wurden mit Fallen oder Gestank bekämpft. Um lästige Vögel wie Stare, Rebhühner, Fasane, Eichelhäher oder Amseln zu vertreiben, bediente man sich Klapperwerke und Windspiele.
Mit Rigl wird im Allgemeinen eine Flureinheit der Gemeindefeldmark bezeichnet, das Wort entstammt dem lateinischen regula = abgegrenzter Bezirk. Im Etschtal von Meran bis Salurn bezeichnet Rigl außerdem den Aufsichtsbereich der vom Saltner betreuten Flur. In Tramin versahen zeitweise bis zu 23 Männer gleichzeitig diesen Dienst. Ihre Reviere durften die Saltner kaum verlassen; als Unterkunft diente jedem eine kleine Hütte, die oftmals in der Art eines Jägerhochsitzes errichtet war. Verköstigt wurden die Flurhüter von den Bauern, deren Grundstücke sie bewachten. Die Saltnerei begann mit dem Heranreifen der Trauben und endete nach der Erntezeit. Ihren kriegerisch anmutenden Aufputz mit befiedertem Kopfschmuck, den die Saltner zu besonderen Anlässen trugen und mit dem sie auf frühen Postkarten abgebildet sind, kam erst wenig früher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Meraner Gegend in Mode, um bei den ersten Feriengästen prahlerischen Eindruck zu schinden. Die Gemeinde Kaltern hatte im Jahr 1914 noch neun Saltnerstellen zu vergeben.

Literatur: Matthias Ladurner-Parthanes, Vom Perglwerk zur Torggl (Bozen 1972), S. 137-139.

 

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