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Schullandesräte zum Europäischen Tag der Sprachen am Montag

(LPA) Rund 200 Sprachen spricht Europa. Grund genug, diese Vielfalt mit dem "Europäischen Tag der Sprachen" zu feiern und dabei an die Bedeutung der Sprache, zumal der eigenen Muttersprache zu erinnern. "Die Muttersprache ist der Nährboden für alle weiteren Sprachen. In ihr leben und wirken die Mythen, die Märchen, die großen Geschichten und Gedanken eines Volkes", schreiben die drei Schullandesräte Otto Saurer, Luisa Gnecchi und Florian Mussner in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Die Kenntnis mehrerer Sprachen sei nicht nur notwendig, wenn die sprachliche und damit auch die kulturelle Vielfalt in Europa aufrecht erhalten werden solle. "Sie ist auch ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel für alle jungen Menschen, die die Chancen der neuen sozialen, beruflichen und geografischen Mobilität nutzen wollen", schreiben die drei Landesräte. 

Dabei müsse man sich allerdings bewusst sein, dass lebende Sprachen ständigem Wandel ausgesetzt seien und sich im täglichen Gebrauch entwickeln. "Sie können auf Dauer nur überleben, wenn ihre Verwendung durch Eltern und Kinder in alltäglichen Situationen, in Familie, Schule und Freizeit gesichert ist", heißt es in der Stellungnahme zum "Europäischen Tag der Sprachen". Der Fortbestand einer Sprache hänge somit von ihrer Pflege als Muttersprache ab, die den Nährboden für alle weiteren Sprachen bilde. 

In Südtirol komme dabei dem Hochdeutschen eine besondere Bedeutung zu. "Das Hochdeutsche bindet uns als gemeinsame Lese- und Schreibsprache an den deutschen Sprachraum an und hält uns damit das Tor nach Europa offen", liest man in der Stellungnahme. Deshalb müsse sowohl in der Schule als auch in der Familie und im gesellschaftlichen Leben ein besonderes Augenmerk auf die Sprachförderung gelegt werden.

Über eine möglichst optimale Förderung der eigenen Muttersprache in allen ihren Aspekten - Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben - hinaus, gehöre in Südtirol das Erlernen von mindestens zwei Sprachen bereits in den ersten Schuljahren zum Alltag. Dabei zeigen jüngste Forschungen, dass das Zweisprachig-Sein nicht nur eine Hilfe im alltäglichen Leben ist, sondern ganz allgemein "dem Gehirn gut tut", indem etwa die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit im Alter langsamer nachlasse als dies bei einsprachigen Individuen der Fall sei. "Mehrere Sprachen zu gebrauchen hält das Gehirn auf Trab, es bleibt daher aufnahmefähiger und gesünder", heißt es in der Stellungnahme der drei Schullandesräte Saurer, Gnecchi und Mussner. "Dies ist vielleicht ein Grund mehr, auch im fortgeschritteneren Alter noch eine Sprache zu lernen."

chr