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LRin Kasslatter Mur: „Mit neuen Kulturförderungskriterien Akzente setzen“

LPA - Neuen Schwung soll die Kulturarbeit in Südtirol durch die geänderten Kriterien für die Kulturförderung bekommen. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur, Kulturamtsdirektorin Angelika Gasser und ihre Vize Karen Obexer Mahlknecht haben die neuen Kriterien heute, 13. Oktober, in Bozen vorgestellt. „Sie werden den Kulturschaffenden mehr Planungssicherheit bieten“, unterstrich Kasslatter Mur. Als Jahresthema 2006 für den Kulturbereich hat das Kulturressort die „Alltagskultur“ gewählt, damit sich möglichst viele Bürger am Kulturgeschehen beteiligen können.

Bei der Vorstellung der neuen Kulturförderungskriterien (FOTO:LPA/Pertl)
„Mit den kürzlich in Kraft getretenen Kulturförderkriterien wurden die Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit verändert und neue Akzente gesetzt“, sagte Kulturlandesrätin Kasslatter Mur bei der Vorstellung der veränderten Förderkriterien. Wie Kulturamtsdirektorin Angelika Gasser erklärte, betreffe die neue Regelung jährlich etwa 550 Anträge um Förderung von kulturellen Tätigkeiten und Investitionen. 2005 stand hierfür ein Budget in Höhe von 10,15 Millionen Euro zur Verfügung.
Um die Planungssicherheit der Kulturschaffenden zu erhöhen, wurde der Einreichtermin für die Förderung von kulturellen Tätigkeiten des Jahres 2006 um mehr als zwei Monate auf den 10. November 2005 vorverlegt. Organisationen, die diesen neuen Termin nutzen, erhalten bereits im Jänner 2006 einen Bescheid über die Förderhöhe und im Februar einen ersten Vorschuss. Wer seine Planungsarbeit für 2006 dagegen noch nicht abgeschlossen hat, kann seinen Förderantrag wie gewohnt innerhalb 31. Jänner 2006 vorlegen.
Neu ist die dreijährige Förderperspektive, die vor allem den größeren Organisationen mehr Sicherheit bei der Planung von Jahresprogrammen und mehrjährigen Projekten einräumen soll. Dies gilt für alle Organisationen, die 2005 einen Beitrag von mindestens 100.000 Euro erhalten haben. Sie bekommen die Erklärung einer Förderabsicht, vorausgesetzt, dass die Dotierung des Kulturhaushalts und die Qualität der eingereichten Programme gleich bleiben. Letzter Einreichtermin für die Anträge um Förderperspektive für 2006 ist der 10. November 2005.
Transparenter werden soll auch die Bewertung der Förderanträge. Der deutsche Kulturbeirat wird sich künftig nämlich bei seiner Tätigkeit auf insgesamt fünf Fachjurys in den Bereichen „Musik und Tanz“, „Theater“, „Bildende Kunst, Fotografie, Architektur und Ausstellungen“, „Film und Literatur“ und „Brauchtum, Volkskunde und Heimatpflege“ stützen. Die Fachjurys begutachten die vorliegenden Anträge um Förderung der kulturellen Tätigkeit und um Künstlerförderung.
Für die transparentere Bewertung der Förderanträge wurden eine Reihe von Vorzugskriterien neu eingeführt wie Qualität und Innovationsgehalt der Initiative, Projekte und Initiativen für neue Zielgruppen, Kooperationsprojekte mehrerer Veranstalter, Initiativen, die von den Gemeinden besonders unterstützt werden, Schaffung und Aufführung von Werken Südtiroler Autoren, Ausstellungen von Südtiroler Künstlern und Initiativen in angebotsschwachen Gebieten. Bei der Bewertung sollen zunehmend Kostenvergleiche angestellt werden. Pro Projekt oder Initiative ist nur mehr ein Beitrag vorgesehen und für Jubiläen oder Sonderprogramme gibt es nur mehr alle 25 Jahre einen Beitrag. Das Kinder- und Jugendtheater soll von Experten im Pädagogischen Institut bewertet werden.
Für 2006 hat das Kulturressort das Thema „Alltagskultur“ gewählt. Die Landesrätin appelliert an alle Kulturorganisationen von den Bildungsausschüssen bis hin zu den großen Kultureinrichtungen dieses Thema aufzugreifen. „Das Jahresthema greift die Kultur in der Dimension des Alltags auf, den Kultur umfasst ja unser ganzes Leben. Auf diese Weise sollen mehr Bürger Zugang zum Kulturgeschehen bekommen und sich auch nachhaltig mit Kultur befassen“, erklärte die Landesrätin. Im Mittelpunkt stehe die Reflexion der aktuellen Alltagspraxis. „Unser Ziel ist es das Lobby für die Kultur zu verstärken“, unterstrich Kasslatter Mur.

SAN

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